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Sperrstunde - ein Resümee
Am kommenden Montag, dem 4. April ist es soweit: Der Stadtrat stimmt über den CSU-Antrag ab, in dem die Sperrzeit auf 2 Uhr vorverlegt werden soll.
Rückenwind bekommt die Partei vom bayerischen Städtetag, der eine landesweite Wiedereinführung der Sperrzeit fordert. Die bayerische Staatsregierung sprach sie aber dagegen aus. Nun bleibt das Problem ein regionales.
Der Antrag hat viel Wind durch die Stadt geblasen. Seitdem er im Januar eingereicht wurde, entbrannte eine hitzige Debatte:
Viele Aschaffenburger setzten sich mit dem Thema auseinander und organisierten sich über eine Facebook-Gruppe, die derweil über 4000 Mitglieder zählt. Allen voran steht Christian Staab, selbst Gastronom und Online-Aktivist. Er initiierte eine Online-Petition gegen den Antrag der CSU.
Innerhalb eines Monats unterzeichneten 5123 Menschen die Bittschrift. Von allen Eingetragenen stammen 1524 aus Aschaffenburg und 3148 aus dem weiteren Umland. Einige kamen aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland. Vor kurzem leitete Christian Staab die Unterschriftenliste weiter an Oberbürgermeister Klaus Herzog.
Die Bürgerversammlung der CSU besuchten über hundert Menschen und stellten kritische Fragen an Dr. Winfried Bausback, der den ursprünglichen Antrag eingereicht hatte. Die Partei war dem Ansturm jedoch nicht gewachsen und versuchte einen Disput zu unterbinden.
Daraufhin wurde eine Diskussionsrunde im Colos-Saal organisiert, um auf neutraler Ebene zu debattieren. Der Ansturm war groß und Bausback zeigte sich offen für neue Gedankenanstöße. Daraufhin wurde der Antrag optimiert und auch die anderen Parteien stellten ihre eigenen Anträge zum Thema Sperrstunde.
Weiterhin entstand ein Plakat, das mehrere Gastronomiebetriebe aushängten. Dort werden Gäste und Partyfreunde aufgerufen, sich rücksichtsvoll zu benehmen und Vandalismus sowie Lärmbelästigung zu unterlassen.
Ob und wie viel das bürgerliche Engagement gebracht hat, werden wir sehr bald sehen. Stuttgart 21 wurde ja schon gestoppt!
Die Stadtratssitzung ist öffentlich und findet wie folgt statt:
Montag, 4. April
18:00 - 21:00
Großer Sitzungssaal (der Saal befindet sich im Gebäude rechts des Rathauses)
Hier kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, welcher seiner gewählten Stadträte welche Auffassung und welche Ziele in dieser viel diskutierten Fragestellung verfolgt.