🕘 Wörter: 585 • Lesedauer: ca. 2 Minuten
Polka in Aschaffenburg!
Die Familie Popolski kommt nach Aschaffenburg. Im Gepäck haben sie alle Songs der Popgeschichte. Auf den Bühnen der Republik spielen sie die Lieder jedoch so, wie sie in ihrer eigentlichen Urform geschrieben wurden. Was dabei herauskommt? Eine riesengroße, schwungvolle Polkaparty!
Stadtleben sprach mit Sängerin Iva Buric. Die 32-jährige Kroatin stieß 2003 zum Popolski-Clan und verkörpert seitdem „Die rote Dorota“.
Im Interview äußert sie sich über musikalische Kreativität und ihre Rolle als einzige Frau in der Band.
Stadtleben: Hat sich jedes Mitglied seine eigene Figur ausgedacht oder stammen die Popolskis alle aus dem Kopf von Herrn Hagemann?
Die ursprüngliche Idee ist von Achim Hagemann. Über die Jahre hat aber natürlich jeder an seiner Rolle gearbeitet und sie weiterentwickelt.
Achim ist so etwas wie ein Mentor, der ein herausragendes Gespür und Gefühl für die Weiterentwicklung von Charakteren und Geschichten besitzt.
Wie würden Sie Dorota beschreiben? Was zeichnet sie aus?
Dorota ist die Karikatur einer Diva wie man sie z.B. von Marilyn Monroe oder Marlene Dietrich kennt. Sie ist eine moderne emanzipierte Frau, die die Freiheit besitzt, sich die Männer auszusuchen anstatt nur ausgesucht zu werden.
Sie leidet darunter, trotz „zahlreicher“ Versuche, immer noch nicht den richtigen Mann für sich gefunden zu haben. Was allerdings auch oder sehr wahrscheinlich an ihrem etwas ausgeprägterem Anforderungsprofil an die Männerwelt liegen könnte.
Sie ist verfolgt von Leidenschaft und trotzdem immer auf der Suche.
Ist diese Kunstfigur Ihrer Persönlichkeit sehr nahe oder sehr fern?
Sehr fern. Ich brauchte längere Zeit, mich mit der Rolle anzufreunden.
Würden Sie Coverbands raten, etwas Eigenes zu machen oder lieber den Effekt der Verfremdung nutzen?
Immer etwas Eigenes machen. Das ist meine persönliche Meinung und Anregung! Aber jeder kann und soll das tun, was seinen Erwartungen und Möglichkeiten entspricht. Auch Covermusik GUT zu covern und zu interpretieren ist eine Leistung und nicht selbstverständlich. Songs zu covern und sie so weit zu verändern oder zu verfremden, ist auch eine Kunst an sich und verlangt außer Gefühl auch Wissen.
Lockert Comedy die Musik auf oder untermalt die Musik die Comedy? Wo sehen Sie den Schwerpunkt in der Familie Popolski?
Es ergänzt sich gegenseitig. Wir sind vor allem Musiker. Unsere Musik ist auch der Schwerpunkt bei den Konzerten. Bei der Popolski-Fernsehshow liegt der Schwerpunkt auf Comedy und Darstellung.
Wie setzen Sie sich als einziges weibliches Mitglied in der Band durch? Nerven die männlichen Gewohnheiten der Kollegen irgendwann auf Tour? Und wer ist trinkfester: Sie oder ihre männlichen Kollegen?
Es ist ein allgemeines gesellschaftliches Problem sich als Frau durchzusetzen! Mit Männern zu touren ist für mich das Schwierigste an diesem Beruf. Man ist als Frau mit seinen Gefühlen, Meinungen und Bedürfnissen erstmal alleine.
Die Jahre der Trinkfestigkeit sind vorbei. (
lacht) Alkohol wird bei mir nur noch selten konsumiert.
"Dieter Bohlen hat gestohlen alle Hits aus Polen" - Was begeistert Menschen an der Polka?
Die Freude, die sie mit sich bringt und die Leichtigkeit, die im Kopf entsteht, wenn die Polka-Füße anfangen zu tanzen...!!!
Auf was kann man sich bei der Show am 21. Oktober in Aschaffenburg besonders freuen?
Auf viele schöne musikalische Momente, kleine Kunstwerke wie die Geschichte "Janusz und der Wolf". Auf viel Polka und Wodka und einfach auf die Familie selbst. Nazdruwko!
Das Interview führe Iris Exner
Info: Das Colos-Saal präsentiert: Die Familie Popolski am 21. 10.2011 um 20 Uhr in der Stadthalle Aschaffenburg.