🕘 Wörter: 207 • Lesedauer: max. 1 Minute
Münchener Kammerorchester in der Stadthalle
Er ist einer der
gefragtesten Tenöre unserer Zeit, berühmt vor allem für seine Interpretationen romantischer Lieder –
der Engländer Ian Bostridge. Seine nuancenreiche Stimme passt ideal zu der wunderbar melodischen, immer leicht melancholisch getönten Musik seines Landsmanns
Gerald Finzi. In der Kantate „
Dies Natalis“ (Tag der Geburt) vertonte Finzi höchst bemerkenswerte Texte aus dem 17. Jahrhundert: Darin versetzte sich der Dichter und Theologe
Thomas Traherne in ein neugeborenes Kind, das staunend und mit unschuldigem Entzücken die Wunder unserer Welt betrachtet.
Englische Ursprünge haben gewissermaßen auch die zwölf Kontretänze, die Ludwig van Beethoven vermutlich zwischen 1800 und 1802 für einen der winterlichen Bälle Wiens schrieb: Der Begriff
„Kontretanz“ (oder französisch „contredanse“) ist eine Verballhornung des englischen „
country dance“, meint also einen ländlichen Tanz.
Den Rahmen des Konzerts mit dem Münchener Kammerorchester bilden zwei Sinfonien genialer 17-Jähriger: Zur Eröffnung dirigiert Jos van Immerseel, der belgische Spezialist für Alte Musik, Wolfgang Amadeus Mozarts „
kleine“ g-Moll-Sinfonie KV 183. Und zum Abschluss die geistreiche C-Dur-Sinfonie, die der junge Georges Bizet heimlich komponierte, dann jedoch aus unerfindlichen Günden in der Schublade verschwinden ließ. Sie wurde erst 1935, 80 Jahre nach ihrer Entstehung, entdeckt und uraufgeführt.
>>ZUM EVENT
>>ZUM PROGRAMMHEFT