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Konjunktur bringt rund 300.000 Langzeitarbeitslosen neue Jobs
Köln (ots) - 15. Juli 2007 - Die Zahl der Langzeitarbeitslosen wird 2007 insgesamt deutlich sinken. Wie das Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 16/2007, EVT 19. Juli) berichtet, werden laut einer Prognose des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit bis zu 300.000 Langzeitarbeitslose bis Ende dieses Jahres eine Beschäftigung gefunden haben. 2006 hatte sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen um nicht einmal 20.000 auf 1,54 Millionen verringert.
Als besonders erfreulich wertet das IAB laut 'Capital', dass die Betroffenen zunehmend einen regulären Job finden. "Die Zahl der Abgänge in den ersten Arbeitsmarkt steigt spürbar", sagte IAB-Bereichsleiter Eugen Spitznagel. Erstmals angedeutet hatte sich die Trendwende im Frühsommer, als die Statistik 1,37 Millionen Langzeitarbeitslose auswies.
Für eine Entwarnung ist es nach Ansicht von Experten jedoch zu früh. Denn noch profitieren die meist gering qualifizierten Langzeitarbeitslosen weniger davon, dass neue Stellen entstehen. Sie übernehmen vielmehr wieder die Jobs, die ohnehin ihren Fähigkeiten entsprechen. "Besser Ausgebildete haben angesichts der schlechten Lage auf dem Arbeitsmarkt Stellen besetzt, für die eigentlich nur geringe Qualifikationen notwendig waren", sagte dazu Werner Eichhorst vom IZA. "Das ändert sich nach und nach." Es handele sich dabei um einen "Fahrstuhleffekt". Nur wenn noch mehr neue Stellen geschaffen würden, könne sich die Lage laut Eichhorst nachhaltig entspannen. Ansonsten drohe beim nächsten Abschwung dieselbe Entwicklung, die die Konjunkturzyklen der vergangenen Jahrzehnte kennzeichnete: "Jedes Mal stieg die Zahl der Langzeitarbeitslosen auf ein neues Rekordniveau."