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02.11. Frank Russler: „Das ist ein krimineller Akt“

„Ich bin noch immer geschockt und sprachlos zugleich“, zeigt sich Frank Russler, Inhaber des Oberwallufer Weingutes Friedel Russler noch immer wütend über den dreisten Diebstahl seiner Trauben in seinem Weinberg im Rauenthaler Langenstück.

Als er am vergangenen Samstag dort nach dem Rechten schauen wollte, habe er seinen Augen kaum getraut und mehrfach hinschauen müssen: Keine einzige Traube habe mehr in den acht Zeilen gefunden. Die unbekannten Täter haben, so Frank Russler, „ganze Arbeit geleistet“.

Was dort in der Zeit zwischen Montag und Freitag geschah, könne man nur als „einen kriminellen Akt“ bezeichnen.

Wenn ein Weinberg in einer solch steilen Lage, den man nur per Hand lesen könne, in kurzer Zeit abgeerntet wird, stecke nicht nur viel kriminelle Energie dahinter, sondern man müsse auch das entsprechende Personal und die technische Ausrüstung, insbesondere Traktor, Maischewagen und Kellertechnik haben. Deshalb gehe er davon aus, „dass ein Winzerkollege 'Unbekannt‘ dort am Werke war und bestens Bescheid über die herausragende Qualität der Trauben wusste“.

„Weil die Beeren noch kerngesund waren, habe der Familienrat beschlossen, die Lese so weit wie möglich herauszuschieben. Für ihn stelle der daraus gewonnene Wein „das Herzstück“ seines Betriebes dar, bekannte Frank Russler. Zumal es sich um eine Steillage in südwestlicher Richtung auf einem phyllithaltigen Boden handele. Aufgrund seiner kernigen Säure, leicht in der Rasse und dennoch elegant sei dieser Wein bei seinen Kunden sehr beliebt.

Gleichzeitig erinnerte er daran, dass das Weinjahr 2016 für alle Winzer nicht einfach war. Die schwierigen Bedingungen durch das Wetter und der Pilzdruck seien „eine absolute Herausforderung“ gewesen. Umso mehr habe auch er sich gefreut, am Ende der Saison gesunde und reife Trauben ernten zu können. Durch den dreisten Diebstahl, von dem sein Weingut zum ersten Mal betroffen ist, sei ihm ein Schaden zwischen 7.000 und 8.000 Euro Weinwert entstanden.

Russler hat die Polizei eingeschaltet und Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Dennoch bittet er die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise auf den oder die Täter.

Bild & Text Quelle : Rheingau Echo
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