Battlesnake im September für zwei Konzerte in Deutschland
Was passiert, wenn man irgendwo in den Untiefen von Metal und Hardrock einen Cyborg aus Queen, King Gizzard und Judas Priest baut, der mit allen sechs Beinen in Gegenwartsästhetiken zwischen Jürgen Teller und Supreme-Caps verankert ist? Wahrscheinlich eine rasante Mischung aus theatralem Songwriting, epischen Bühnenshows und rasanten Riffs, kurz: Battlesnake.
Die siebenköpfige Metalband aus Australien, die ihren Sound selbst als „ungesunde Mischung aus Amphetaminen und Benzin” bezeichnet, hat mit ihrem erfrischend undogmatischen Stil viel Schwung in die australische Musikindustrie gebracht. Auf die 2020 veröffentlichte Debüt-EP der Band, die den unbescheidenen Titel „Myths and Legends from Gorbaig’s Domain“ trug, folgte 2023 schließlich mit „Battlesnake“ das erste Album der Band, das von der australischen Musikpresse wohlwollend besprochen wurde und mit selbstbewusstem Hardrock musikalisch perfekt den bizarren, von Fantasy und Sci-fi geprägten und definitiv einprägsamen Stil komplementierte, mit dem Battlesnake die Regeln ihrer eigenen Genre-Vorläufer auf ganz eigene Art weiterentwickelt hatten. Und der Erfolg ließ nicht lang auf sich warten: Die Band durfte bereits Legenden wie KISS auf ihrer The World Tour begleiten und stand den Smashing Pumpkins und Janes Addiction auf ihrer The World Is a Vampire Tour musikalisch zur Seite. Dementsprechend lang und sehnlich erwartet war die eigene Tour der Band, die Battlesnake in diesem Jahr endlich mit zwei Konzerten nach Deutschland führt: Berlin und Köln können sich auf epische Bühnenshows freuen, die – so munkelt man – mit einigen Überraschungen aufwarten werden. Wie Bec Callander, die Sängerin von Rackett es ausdrückte: „Sie ziehen sich an wie Borat und klingen wie Black Sabbath, aber viel besser”. Und aus der Band selbst lässt sich verlautbaren: „Wenn Leute uns noch nicht spielen gesehen haben, braucht es manchmal ein paar Songs für den Übergang von ‘Was zur Hölle ist das’ bis sie Fans werden, aber in der Regel lieben die Leute uns. Ich glaube, das ist etwas sehr Australisches an uns, dass wir uns selbst nicht zu ernst nehmen – und die Leute wissen das zu schätzen.” Ein Musikjournalist eines australischen Metalmagazins fasste seine Erfahrung schließlich mit den Worten zusammen: „Musikalisch war das nicht schlecht, aber ich war ein bisschen davon abgelenkt, dass sie in ihrer Unterwäsche gespielt haben”. Es bleibt also spannend.
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