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Künftiger Bischof legt keinen Wert auf Luxus in Wohnung

Mainz (dpa) - Der designierte Mainzer Bischof Peter Kohlgraf kommt in seiner Wohnung ohne Luxusgüter aus. Bei einem Rundgang zeigte er der Öffentlichkeit am Donnerstag seine Drei-Zimmer-Wohnung. Nach der Aufregung um die Kostenexplosion am neuen Bischofssitz in Limburg könne er das öffentliche Interesse nachvollziehen, sagte Kohlgraf. Der ehemalige Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hatte wegen des Skandals seinen Posten aufgeben müssen. Kohlgraf wird am 27. August zum Nachfolger von Karl Lehmann geweiht.

Kohlgrafs neue Residenz - ehemals bewohnt von Kardinal Volk (Mainzer Bischof von 1962 bis 1982) - ist bisher recht spartanisch eingerichtet. Aus seiner alten Wohnung hat Kohlgraf nicht alle Möbel mitnehmen können, berichtete er. Ein von einem Freund geerbtes Sofa aus dem 18. Jahrhundert wollte er aber unbedingt dabei haben. «Daran hänge ich sehr.» Zusammen mit einem großen Flügel steht es im Wohnzimmer. Dort will der Klassik-Fan musizieren. «Chopin ist unübertroffen», sagte Kohlgraf. Ab und zu wolle er auch neue Stücke lernen. Da werde sich zeigen, wie friedlich die Nachbarn seien.

Momentan komme er nicht einmal dazu, die Umzugskisten selbst auszuräumen, sagte der künftige Bischof. Im Keller stünden noch etwa 100 Bücherkisten. In einem Regal stehen zahlreiche Bücher von William Shakespeare bis zu Thomas Mann und Videos etwa von James Bond. In wenigen Wochen soll die Wohnung fertig eingerichtet sein. Danach dürfen keine Fremden mehr in die Privaträume. Das Schlafzimmer ist für ihn privat und werde deshalb nicht gezeigt. Dort stehe ein ganz normales Bett, sagte Kohlgraf: «Ich schlafe auch nicht auf Nägeln.»

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