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Rüdesheim am Rhein

Kloster Eibingen, Rüdesheim am Rhein

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Kloster Eibingen, Rüdesheim am Rhein

65385 Rüdesheim am Rhein
Tel.: +49 6722 499-0
Fax: +49 6722 499-185
benediktinerinnen@abtei-st-hildegard.de
28.867 Ansichten http://www.abtei-st-hildegard.de/

Allgemeine Informationen

Die Abtei St. Hildegard liegt in Eibingen, einer Gemeinde in der Nähe von Rüdesheim im wunderschönen Rheingau. Das Kloster Eibingen wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut und richtet sich nach dem Leben und der Tradition der Benediktiner aus. Zudem ist das Benediktinerkloster seit dem Jahr 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Bedingt durch seine erhöhte Position inmitten der Weinberge bietet es einen fantastischen Weitblick über idyllische Naturlandschaften - auch für Gäste, die das Bedürfnis verspüren, an dem alltäglichen Klostergeschehen teilzunehmen bzw. einen Einblick zu gewinnen. Neben einem Gasthaus, das separat von den eigentlichen Räumlichkeiten auf dem Gelände des Klosters steht, befinden sich im Areal noch ein Klosterladen, ein Klostercafé, ein Klosterweingut und eine Klosterkirche, die Malereien im Beuroner Stil anbietet. Neben einer Goldschmiede, einer Keramik-und Restaurierungswerkstatt bilden diese die wirtschaftlichen Grundlagen des Klosters.

Aufgrund der Lage ist die Anfahrt sowohl für Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel als auch für Autofahrer bequem möglich. Die Autobahn A3 bzw. der Bahnhof Rüdesheim am Rhein befinden sich in der Nähe.

Räumlichkeiten des Klosters

Nach einer Anmeldung an der Klosterpforte können Gäste das Kloster besuchen. Sie bewohnen den Gastbereich und nehmen am Stundengebet teil. Allerdings ist eine Besichtigung der eigentlichen Räumlichkeiten nicht möglich, um den gemeinsamen Lebensraum zu schützen und das klösterliche Leben zu bewahren.

Der Beginn dieser privaten Räume ist durch die Klausurtür gekennzeichnet, durch die neue Ordensmitglieder eintreten, die aber ansonsten im Jahr weitestgehend geschlossen bleibt.

Dank der starken Lichtdurchflutung und der Weitläufigkeit eignen sich die Kreuzgänge des Klosters perfekt dafür, sich zu sammeln und die Stille auf sich wirken zu lassen. Hier versammelt sich tagtäglich die Gemeinschaft vor der Tür zum Nonnenchor, um dann paarweise in den Chor einzuziehen. Dieser Vorgang geschieht siebenmal am Tag, um das Stundengebet würdig feiern zu können.

Gemeinsame Essenszeiten im Refektorium, dem Speisesaal des Klosters, sind ebenso wichtig. Außer einer Tischleserin, die neueste Nachrichten aus der Presse bzw. abends aus einem Buch vorliest, werden Mahlzeiten schweigend eingenommen.

Der Kapitelsaal umfasst das gesamte klösterliche Leben: Gläubige werden in diesen Räumlichkeiten aufgenommen, Kapitelsitzungen abgehalten, Äbtissinnen berufen und Tote für drei Tage aufgebahrt.

Auch das Konventzimmer trägt viel zum gesellschaftlichen Aspekt bei: Es ist mit einem Aufenthaltsraum vergleichbar in dem gemeinsam musiziert, Vorträge abgehalten oder einfach miteinander gesprochen werden kann.

Eine der wertvollsten Orte im Kloster hingegen ist die Bibliothek: Über 50000 Bände, darunter auch der sehr wertvolle Rupertsberger “Scivias-Kodex” der Heiligen Hildegard, warten darauf, von der Gemeinschaft gelesen zu werden. 

Klosterkirche

Die Kirche ist ganz im Stil der mystischen und liturgischen Beuroner Kunst gehalten. Sie ist ein Ausdrucksmittel für die Verherrlichung Gottes und lädt mit seiner beeindruckenden Gestaltung zum bloßen Schauen und zur puren Anbetung ein. Dabei orientiert sie sich an der alten ägyptischen Kunst und nimmt sich diese als Vorbild. Besucher kommen folglich in den Genuss beeindruckender Malereien, darunter auch eine monumentale Christusfigur, die das Innere des Kirchenraumes bestimmt und an ein byzantinisches Mosaik erinnert.In der Kirche werden regelmäßig Gottesdienste abgehalten, an der auch Außenstehende teilnehmen können. Einen Überblick über die Zeiten findet ihr auf der Homepage des Klosters.

Klosterladen

Der Klosterladen bietet eine erlesene Auswahl verschiedener Produkte an, darunter auch eine Buchhandlung. Besucher können sich hier kompetent und freundlich beraten lassen. Zudem besteht die Möglichkeit, Bücher innerhalb von 48 Stunden zu bestellen, da nicht alle vorrätig sind. Hier entsteht eine Ruheoase durch die ihr den hektischen Alltag für einen Moment hinter euch lassen könnt.

Klostercafé

Der herzliche Service heißt im Klostercafé jeden Willkommen, egal ob Wanderer, Pilger oder Besucher. Gäste können aus einem feinen Angebot leckerer Köstlichkeiten wählen und sich entsprechend stärken. An diesem Ort wird das gute Miteinander und Toleranz sehr geschätzt: Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand zusammen.Das Kaffee hat außer montags von 10 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.

Gästehaus

Das Gästehaus steht allen Menschen zur Verfügung, die sich aus bestimmten Gründen dazu entschlossen haben, für einen gewissen Zeitraum am klösterlichen Leben teilnehmen zu wollen. Egal ob jemand nach einer neuen Orientierung im Leben sucht oder sich vom alltäglichen Leben zurückziehen möchte - das Kloster Eibingen bietet die Möglichkeit, nach Antworten im Leben zu suchen, sich selbst zu finden oder und einfach innerlich zur Ruhe zu kommen. Zur Verfügung stehen 20 Einzelzimmer, in denen übernachtet werden kann. Zusätzlich ist das Gästehaus mit Seminarräumen, einem Gästerefektorium, einer Bibliothek, einem Aufenthaltsraum und einem Meditationsraum ausgestattet. Zudem kann vom Kirchenschiff aus am täglichen Stundengebet teilgenommen werden.
Pro Übernachtung muss ein Preis von 65 Euro bezahlt werden. 

Klosterweingut

Das Klosterweingut bietet auf einer Fläche von 7,5 Hektar Jahr köstlichen Riesling und vollmundigen Spätburgunder an. Der Wein wird jährlich im Oktober von der Gemeinschaft, aber auch zahlreichen freiwilligen Helfern abgebaut und anschließend entsprechend verarbeitet.

Geschichtlicher Überblick

Erbaut wurde die Abtei St. Hildegard zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dabei knüpft die Tradition an Hildegard von Bingens altes Kloster Eibingen im Rheingau an. Diese Abtei erwarb die Heilige Hildegard im Jahr 1165 nach stetiger Zunahme von Glaubensberufungen. Allerdings suchten das Gebäude im Laufe der Zeit viele Katastrophen wie Hungersnöte, Pest oder Kriege heim, bevor es im Jahre 1803 der Säkularisation zum Opfer fiel. Lediglich die Klosterkirche blieb bestehen, da sie von der Pfarrgemeinde übernommen wurde. Die Reliquien der Heiligen Hildegard befinden sich übrigens auch heute noch  in der Pfarrkirche.

Bischof Peter Josef Blum von Limburg und Ludwig Schneider, von 1840-1864 Pfarrer in Eibingen, initiierten letztendlich den Aufbau eines neuen Klosters, um die Verehrung Hildegard von Bingen weiter gewährleisten zu können. Der damalige Fürst Karl zu Löwenstein begünstigte die Idee zusätzlich, sodass am 2. Juli 1900 die Grundsteinlegung des neuen Klosters stattfand. Nach vier Jahren Bauzeit zogen am 17. September 1904 zwölf Benediktinerinnen in den wesentlich fertiggestellten Bau ein. Die Abtei erhielt zudem alle Rechte und Privilegien des ehemaligen Klosters Eibingen und war bzw. ist damit auch heute noch als externe Abtei unmittelbar dem Papst in Rom unterstellt.

Die Kriege sorgten für eine weitere Prüfung der Abtei. Vor allem der Zweite Weltkrieg forderte die zunehmend steigende Anzahl der Ordensfrauen zusätzlich, da das Kloster in dieser  Zeit als Lazarett umfunktioniert wurde. Zudem erfolgte bald darauf die Enteignung der Kirche und die Ausweisung der Nonnen. Erst der Einzug der amerikanischen Truppen sorgte dafür, dass diese Entscheidung rückgängig gemacht wurde und das klösterliche Leben wieder aufgenommen werden konnte. Bis heute blüht in den Gemäuern dank kluger Leitung das klösterliche und wirtschaftliche Leben.

Heilige Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen ist nicht nur eine Geistliche, die sich bereits in jungen Jahren in den Dienst Gottes gestellt hat, sondern sie gilt auch als eine frühe Vertreterin der Mystik des Mittelalters.

Im Jahr 1114 trat sie nach dem Ablegen des ewigen Gelübdes dem Benediktinerorden bei. Bereits im Alter von 38 Jahren wurde sie zur geistlichen Mutter ihrer Gemeinschaft gewählt, was sie auch dazu nutzte, die dort geltenden Regeln, wie die Speisebestimmung, zu lockern oder die Gebetszeiten zu verkürzen, was allerdings zu einigen Auseinandersetzungen führte.
Ab 1141 begannen ihre Visionen, die sie dann auch in dem Werk “Liber Scivias Domi” niederschrieb. Zudem begann sie ungefähr zeitgleich damit, in Briefkontakt mit angesehenen Persönlichkeiten wie Papst Alexander der III. zu treten. Letztendlich war es Papst Eugen III., der ihr nach einer eingehenden Prüfung ihres Werkes erlaubte, dieses zu veröffentlichen. Auch weitere Bücher, unter anderem “Liber vitae meritorum” gelangten nach und nach an die Öffentlichkeit.

Aufgrund der wachsenden Anzahl der Frauengemeinschaft entschloss sich Hildegard von Bingen dazu, ein eigenes Kloster auf dem Rupertsbert bei Bingen zu gründen, welches mit der Verleihung der offiziellen Urkunde durch Erzbischof Arnold von Mainz am 22. Mai 1158 endgültig abgeschlossen wurde. Zudem sicherte sich die Heilige Hildegard mit einem Schutzbrief von Kaiser Friedrich Barbaross ab. Kurze Zeit später entstand, wie bereits erwähnt, auch das zweite Kloster in Eibingen unter ihrer Führung.

Bis zu ihrem Lebensende am 17. September 1179 leitete sie durchgehend beide Konvente. Nebenbei arbeitete sie weiter an Abhandlungen und schrieb Briefe an wichtige Persönlichkeiten. Während ihrer Reisen ermahnte sie zudem zahlreiche Kleriker, sich auf ihre Pflichten zu besinnen und kritisierte die Machtgier der Amtsträger. Hildegard von Bingen wurde am 7. Oktober 2012 von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben und gehört seitdem neben Katharina von Siena, Teresa von Ávila sowie Thérèse von Lisieux zu den vier Frauen, die diesen besonderen Kirchentitel erhalten haben.

Alle Angaben sind ohne Gewähr. Bei Fragen wendet euch bitte an die Betreiber.

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