Rüdesheimer Weihnachtsmarkt der Nationen

Wenn das Jahr sich neigt, und die winterliche Stille einkehrt, beginnen sich die Dörfer und Städtchen entlang des Rheins auf Winter und auf Weihnacht vorzubereiten. So auch Rüdesheim. Der kleine Ort mit großem Namen kann dabei auf eine Vielfalt an Bräuchen, Traditionen und Überlieferungen zurückgreifen. Seit frühester Zeit wird hier Weihnachten gefeiert. Bereits die Römer kannten mit den Saturnalien ein Winterfest zur Sonnenwende, die Kelten und Germanen feierten die Zeit der langen dunklen Nächte, das Christentum jedoch formte mit dem Wunder und Geheimnis der Menschwerdung und dem Wunder der Heiligen Nacht von Bethlehem den eigentlichen Kern der Weihnacht. Durch seine Lage am Rhein, Hauptschlagader europäischer Kultur, nahm Rüdesheim teil am jahreszeitlichen Geschehen und Bräuchen. Es sah die frühen Epiphanias-Feste römischer Soldaten, erlebte in seinem Burgbezirk das frühe Weihnachten der Frankenzeit, war Schauplatz des hohen Mittelalters, als Bräuche und Feiern festlicher und aufwändiger wurden, Hildegard von Bingen das Wunder der Weihnacht in Worte und in Bilder fasste, und sich Bescherungen, Weihnachtsspiel und Festtagsbräuche mit Waren, Speisen und Gewürzen aus dem Orient und fernen Ländern über die Alpen und den Rhein verbreiteten. Zwischen der burgenreichen Landschaft des Mittelrheins und den reichen Mainzer Bischofslanden erlebten seine Rittergeschlechter, Kaufleute und Bürgerfamilien den Glanz der Gotik, als Wein Wohlstand brachte, der Rhein als Ort von Kunst und Handel blühte, und das Wunder der Heiligen Nacht in zahlreichen Bildern Ausdruck fand. Sie erlebten den Aufbruch in die Neue Welt, erlebten Stürme und Veränderungen. Ihre große Vergangenheit fand zeitgleich zu den Sammlungen der Brüder Grimm Eingang in die Rheinromantik. Das Rheintal mit seinen Burgen, seiner landschaftlichen Schönheit und seinem Wein wurde Traumlandschaft, oft besungener und häufiger besuchter Treffpunkt der Kulturen, spiegelte den Glanz der Kaiserzeit und das Leid der großen Kriege, und hielt in dieser ganzen Zeit die Gastfreundschaft wie die Weihnachtsbräuche. So neigt sich nun der Jahreskreis erneut. Nach Herbst und Weinlese kehrt winterliche Ruhe in den Rheingau ein. Die Stände werden aufgeschlagen, um Waren und Köstlichkeiten aus aller Herren Länder anzubieten. Es wird gefeiert und gehandelt, damit es Weihnacht werden kann. Zeitraum: 29. Nov bis 23. Dez 2012 Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 20/21 Uhr Quelle: Weihnachtsmarkt der Nationen GmbH