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Aschaffenburg

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Die Ascheberscher Stubenhocker?!

An fünf Tagen in der Woche lassen sich die Schüler die Köpfe mit Mathe, Deutsch und Bio vollpumpen, mehr oder weniger freiwillig – und das Ganze häufig bis in die späten Mittagsstunden. Fakt ist, dass die Freizeit, die den Jugendlichen zu Verfügung steht, in den letzten Jahren um mehr als eine dreiviertel Stunde geschrumpft ist. Warum? Das 2005 eingeführte G8, das das Abitur nach 12 Jahren bei gleich viel Unterrichtsstoff wie zuvor anstrebt, die wachsende Beliebtheit von Ganztagsschulen und Nachmittagsbetreuung für jüngere Schüler wirken sich maßgeblich auf die Zeit nach Schulschluss aus. Zudem in dieser Zeit zusätzlich auch die Hausaufgaben anfallen können. Der stetig wachsende Leistungsdruck stellt also eine enorme Belastung für die Jugendlichen dar. Die gesellschaftliche Weiterentwicklung zeigt sich demnach nicht nur in der Dauer, sondern auch darin, wie die Freizeit gestaltet wird. In der älteren Generation redet man gerne von der „guten alten Zeit, in der alles besser war“. Meist wurden die Tage an der frischen Luft verbracht und wenn man einmal Hausarrest bekam, so stellte dieser noch tatsächlich eine Bestrafung dar. Mit der Modernisierung jedoch haben sich die Interessenfelder der Jugendlichen in die neu entstandenen Medien ausgeweitet. Ohne Internet, TV, Smartphones und diverse Konsolen geht es nicht mehr. Dieser Luxus ist für viele bereits zur Selbstverständlichkeit geworden. Um sich zu amüsieren reicht es, in der eigenen Wohnung zu bleiben. Verständlich: nach dem Stress des Tages schmeißt sich manch einer lieber auf die Couch vor den Fernseher, als sich beispielsweise mit den neuesten politischen Geschehnissen zu beschäftigen. Auch 20% der Teilnehmer unserer Umfrage „Jugend in Aschaffenburg“ gab an, die freie Zeit vorzugsweise in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Und über die Hälfte der Befragten bemängelte das aktuelle Freizeitangebot in Aschaffenburg. Gibt es in Aschaffenburg also noch immer zu wenige Freizeiteinrichtungen für Jugendliche? Liegt es daran, dass die vorhandenen Einrichtungen nicht die richtigen Interessenfelder abdecken können? Oder liegt es an den Jugendlichen selbst, die sich beschweren, im Gegenzug aber keine Angebote wahrnehmen wollen? (AH)
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