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Darmstadt

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Traditionelles Konzert mit Chor und Solistenensemble zu Karfreitag

G. Fr. Händels „Messias“ in der Bearbeitung von W. A. Mozart im Karfreitagskonzert des Konzertchors Darmstadt 2022


Das traditionelle Karfreitagskonzert des Konzertchors Darmstadt findet in diesem Jahr am Fr, 15. April 2022, um 17 Uhr im darmstadtium, Darmstadt statt.

Es wird Georg Friedrich Händels „Messias“ in der Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozart KV 572 aufgeführt. Der Konzertchor Darmstadt und das Solistenensemble werden vom Beethoven Akademie Orchester Krakau unter Leitung von Wolfgang Seeliger begleitet. Das Konzert war bereits vor zwei Jahren geplant, musste aber aufgrund der Coronabedingten Einschränkungen verschoben werden. Bereits gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit. Händels Messias ist sein einziges neutestamentliches Oratorium. Es ist kein biblisches Oratorium, das sich auf das Leben und Wirken Jesu als Heiland beschränkt. Es umfasst alle Epochen des Kirchenjahres und ist somit in der Passions- und Osterzeit sowie zu Pfingsten und Trinitatis, aber auch in der Advents- und Weihnachtszeit ein gerne gespieltes Werk.

Warum bearbeitet ein so berühmter Komponist wie Wolfgang Amadeus Mozart Händels „Messias“?

Ursprünglich ist es ein Auftragswerk, das räumliche Gegebenheiten der Aufführungsorte berücksichtigt und musikhistorische Entwicklungen aufgreift. Auftraggeber dieser Fassung des Oratoriums war der Aristokrat und Musikliebhaber Gottfried Freiherr van Swieten, ein enger Freund und Unterstützer Mozarts, der auch den Text übersetzt und bearbeitet hat. Seine umfangreiche Bibliothek mit Werken von Bach und Händel etc. stand Mozart offen und brachte ihm viele Anregungen für seine eigenen Kompositionen. Van Swieten initiierte regelmäßig musikalische Zirkel für geladene Gäste in privaten Räumen der Wiener Adeligen. Da dort keine Orgel zur Verfügung stand, bat er Mozart, die Besetzung so einzurichten, dass der Klang dem des vollen Orgelwerks entspricht. Dafür wurden für die Bearbeitung von Händels Messias Holz- und Blechbläser ergänzt, die die Chorstimmen der Tutti-Sätze verstärken. Klarinetten, die es zu Händels Zeit noch nicht gab, kamen neu hinzu. Auch eine weitere Verselbstständigung der Stimmführung der Orchesterinstrumente im Verhältnis zum Chor zeigt die musikhistorischen Unterschiede in der Entwicklung von barocken zu klassischen Kompositionsstilen.

Zur Zeit Händels genutzte barocke Instrumente wie Clarino oder Tromba wurden bei Mozart durch Trompeten und Posaunen ersetzt. Teilweise wurden Trompetenstimmen den Hörnern zugeordnet, da die Hörner virtuoser eingesetzt wurden. Weitere Veränderungen in der Mozart-Fassung sind geringfügige Kürzungen, variierte Tempi und Transpositionen. Mit Ausnahme der Arie „Wenn Gott ist für uns“, die als Rezitativ umgestaltet wurde, blieben alle Arien in ihrer Form erhalten, wurden aber teilweise anderen Stimmen zugeordnet. Diese Form der Bearbeitung, ein Werk für eine vorhandene Besetzung und der Qualität des Ensembles anzupassen, entspricht der Praxis der damaligen Zeit. Im Fall von Mozarts Bearbeitung (aus dem Jahr 1789) von Händels Messias aus dem Jahr 1741 gibt sie dem Hörer die besondere Gelegenheit, die barocke Fassung der Komposition Händels in einer der Zeit Mozarts angepassten und gekürzten Fassung zu erleben und damit die Veränderungen und Entwicklungen im Kompositionsstil von barocker Kontrapunktik zur Klassik nachzuvollziehen. Trotz der Bearbeitung durch Mozart bleibt der Messias ein Werk von Georg Friedrich Händel, dem Mozart eine hörens- und aufführungswerte Bearbeitung gegenübergestellt hat.

Weitere Informationen oder Tickets unter www.konzertchor-darmstadt.de
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