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Freiburg Blues Festival kehrt mit vollem Programm für seine 9. Ausgabe zurück
Der gestiegene Gaspreis sorgt für kältere Temperaturen, aber das Freiburg Blues Festival heizt weiter ein: Für die 9. Ausgabe des Festivals stehen nicht nur erstmalig acht Konzertabende in Freiburg, Breisach und Kandern auf dem Programm. Mit dem Museum für Neue Kunst in Freiburg wird auch eine neue Spielstätte für das Festival mit neuen, intimen Konzertmöglichkeiten erschlossen. Und die Markthalle in Freiburg, das Hotel Schloss Reinach in Freiburg-Munzingen und das Birkenmeier Forum in Breisach-Niederrimsingen kehren nach der Corona-Pause zurück in den Kreis der Spielstätten des Festivals. Zudem wird es auch wieder zwei nichtöffentliche Gastspiele mit Künstlern des Festivals an einer Freiburger Schule („Blues In The Schools“) und in der Tagesstätte für psychisch kranke Erwachsene der Diakonie in Breisach auf dem FestivalProgramm geben.
„Mehr Festival war nie“, freut sich Vereinsvorsitzender Hermann Sumser vom Bluesfreunde Freiburg e.V., der das Festival in seiner Regie hat. „Wir trotzen der allgemeinen Krisenstimmung und setzen darauf, dass unser qualitativ hochwertiges, internationales Programm einmal mehr Blues-Fans aus der Region und aus ganz Deutschland anziehen wird!“ Nach zwei abgespeckten „Corona-Festivals“ in 2020 und 2021 kehrt das Festival nun endlich wieder vollumfänglich zurück auf die Bühne. „Wir haben gut gewirtschaftet“, so Vorstandsmitglied Bernd Fahle. „Das hat dem Festival etwas Handlungsspielraum eröffnet, um auch den bisher spielfreien Sonntag im Programm neu zu gestalten.“
Beim Festival-Programm haben die beiden Programmmacher Harald Brückel und Ralf Deckert auf mehr Vielfalt denn je gesetzt: „Wir haben einige der heißesten jungen europäischen Bands am Start, aber auch ein paar große Namen der US-Szene verpflichten können!“ Der Sonntagabend im Museum für Neue Kunst wird mit einer Kombi aus Buchvorstellung und Konzert neue Wege gehen. „Als die Bluesfreunde mit dieser Idee an mich herangetreten sind, gab es kein großes Nachdenken: Der Blues-Abend im Treppenhaus unseres Museums wird sicher eine ganz besonders gelungen Sache werden“, so Museumsleiterin Christine Litz. Für Blues-Fans mit längerer Anreise wird es im Hotel Schloss Reinach als Festival Hotel wieder Sonderkonditionen geben.
4. November, 20 Uhr, Markthalle Freiburg (Eintritt frei) – The Bluesanovas
Aus Osnabrück ist in Deutschland ja schon so manche heiße Blues-Kapelle hervorgegangen. Die Bluesanovas (www.thebluesanovas.com) aber schlagen sie alle: Das Quintett, das in den wenigen Jahren seiner kurzen, steilen Karriere schon einige Preise eingeheimst hat, unlängst für Eric Clapton das Vorprogramm bestreiten durfte und bereits in Memphis Aufnahmen gemacht hat, ist die ideale Band für einen gelungenen Auftakt des Freiburg Blues Festivals in der Markthalle in Freiburg. Die kommenden Superstars der europäischen Bluesszene, hautnah und in Farbe, spielen nach eigenen Worten „21st Century Blues“. Da muss man keine Sorgen um die Zukunft des Genres haben!
5. November, 20 Uhr, Zehntkeller im Hotel Schloss Reinach Freiburg-Munzingen – Leadbelly Calls
Mit dem Band-Projekt „Leadbelly Calls – Talking To Huddie Ledbetter“ (www.leadbellycalls.com) würdigen die beiden Gitarristen Timo Gross und Adax Dörsam einen der ganz großen Vordenker des Folk-Blues des vergangenen Jahrhunderts: Huddie „Leadbelly“ Ledbetter. Die beiden Musiker schöpfen für ihren Auftritt im Zehntkeller im Hotel Schloss Reinach aus dem tiefen Fundus an Klassikern, die Leadbelly der Musikwelt hinterlassen hat. Und sie kleiden Songs wie „Where Did You Sleep Last Night“ oder „The Midnight Special“ äußerst geschmackvoll und behutsam modernisiert neu ein: Elektronische Beats, exotische Saiteninstrumente und eine Band, die mutig mit dem Erbe des Blues in die Zukunft schreitet.
6. November, 19 Uhr, Museum für Neue Kunst Freiburg – Bob Cremer & Chris Rannenberg: Die Geheimsprache des Blues
Ein neues Konzertformat und ein neuer Spielort für das Freiburg Blues Festival: Am Festival-Sonntag kommen der Autor Bob Cremer und der Pianist Chris Rannenberg (www.aclmusik.de) ins Museum für Neue Kunst nach Freiburg. Beim intimen Treppenhauskonzert geht es um „Die Geheimsprache des Blues“! Bob Cremer hat ein umfassendes Werk zum Thema Blues-Symbolik verfasst, in dem er aufzeigt, warum und wie Blues-Künstler vergangener Jahrzehnte sich sprachlich so gewandt wie manchmal auch mysteriös auszudrücken wussten: Der „Hoochie Coochie Man“ wird hier erst so richtig lebendig, vor allem, wenn Chris Rannenberg als einer der versiertesten Blues-Pianisten im Land die passenden Songs zu Cremers Ausführungen spielt!
7. November, 19:30 Uhr, Wodan Halle Freiburg – The Bluesbones & Johnny Rawls
Den Auftakt der drei Festival-Abende in der Freiburger Wodanhalle bestreiten in diesem Jahr Soul-Legende Johnny Rawls (www.johnnyrawlsblues.com) aus den USA und die belgischen Shooting-Stars The Bluesbones (www.thebluesbones.com) . Rawls hat im Verlauf seiner über 50 Jahre langen Karriere mehr als zwei Dutzend Alben aufgenommen und sich auch als Songwriter einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Sein Soul-Blues ist in der Musik der Sechzigerjahre verwurzelt, packend und leidenschaftlich, eine lebende Legende! Die Bluesbones hingegen sind eine Band, die mit ihrem kraftvollen Blues-Sound ganz in der Gegenwart der europäischen Blues- Szene zuhause sind. Sänger Nico De Cock kommt dabei einer Urgewalt am Mikrofon gleich. Kein Wunder, dass die Band schon zig Preise eingeheimst hat!
8. November, 19:30 Uhr, Wodan Halle Freiburg – Anthony Geraci & Chris Cain
Mit dem Pianisten Anthony Geraci und den Boston Blues All-Stars (www.anthonygeraciblue.com) wird auch der zweite Abend in der Wodanhalle ein Garant für allerbeste Blues-Unterhaltung werden. Und Geraci kommt nicht alleine zu uns, denn den zweiten Teil des Abends wird der großartige Gitarrist Chris Cain (www.chriscainmusic.com) mit seiner Band bestreiten. Cain hat zuletzt für sein aktuelles Album „Raisin ́ Cain“, das beim renommierten Alligator-Label erschienen ist, viel Lob bekommen. Sein Blues ist von großen Vorbildern wie BB King inspiriert. Anthony Geraci hat aktuell die Platte „Blues Called My Name“ am Start und bezieht für seine Musik auch Quellen wie den Soul-Blues und R ́n ́B großer Künstler wie Bobby Bland mit ein.
9. November, 20:30 Uhr, Chabah Kandern (Eintritt frei, der Hut geht um) – Shanna Waterstown
Der Zwischenstopp im Chabah in Kandern am Mittwoch der Festivalwoche gehört in diesem Jahr der US- Sängerin Shanna Waterstown (www.shannawaterstown.net) , die mit ihrer Band einen modernen und doch traditionsbewussten Electric Blues mit großen Soul-Einflüssen verfolgt. Erinnerungen an große Namen wie Etta James und Koko Taylor werden wach, wenn Waterstown ans Mikrofon tritt. Eine charismatische Musikerin, die zusammen mit ihrer großartigen, sehr funky aufspielenden Band den Blues lebt, wie wenige andere Sängerinnen unserer Tage. Und die – fast zwangsläufig – ihr Handwerk vom Gospel-Chor ihrer Heimat in Florida über den Soul der Sechziger bis in die Gegenwart hinein entwickelt hat.
10. November, 19:30 Uhr, Wodan Halle Freiburg – Jessie Lee and The Alchemists & Harlem Lake
Zurück in der Wodanhalle stehen am Donnerstag der Festivalwoche zwei Bands auf der Bühne, die in diesem Jahr bei den großen internationalen Blues-Wettbewerben ganz oben auf dem Treppchen gelandet sind und beide der rockigeren Seite des Blues verschrieben sind: Jessie Lee & The Alchemists (www.Jessieleeandthealchemists.fr) aus Frankreich und die niederländische Band Harlem Lake. Jessie Lee und ihre Jungs gelten als die Blues-Hoffnung in Europa schlechthin und haben mit ihrem jüngsten Album „Let It Shine“ einen großen Erfolg verbuchen können. Ähnlich wie Harlem Lake (www.harlemlake.com) mit ihrer Power-Sängerin Janne Timmer, die gerade die European Blues Challenge gewonnen haben, beziehen auch Lessie Lee & The Alchemists viel Inspiration aus der Musik der Siebzigerjahre, die beide Bands zeitgemäß und vor allem rau und kraftvoll ins 21. Jahrhundert transportieren!
11. November, 20 Uhr, Birkenmeier Forum Breisach-Niederrimsingen - Tipitina
Der Trio Tipitina (www.triotipitina.de) ist das jüngste musikalische Baby von Thomas Scheytt: Deutschlands Blues- und Boogie-Pianist Nr. 1 nimmt sich zusammen mit Schlagzeuger Jörn-Paul Weidlich und Sängerin Karoline Dombrowski die großen Klassiker aus mehr als einem Jahrhundert Blues-Geschichte vor und haucht ihnen neues Leben ein.(S) scheytts virtuoses Klavier und Dombrowskis ungekünstelte sängerische Darbietung haben nicht nur internationales Niveau, zusammen mit dem feurigen Schlagzeug Weidlichs machen sie auch noch ein richtiges Blues-Party-Fass auf. Für ihr erstes Album “Tipitina#1” gab es folgerichtig im Fachmagazin Bluesnews 5 von 6 möglichen Sternen. Zum Ausklang des Blues Festivals in Freiburg gibt es somit einen Propheten zu erleben, der auch im eigenen Land zu begeistern weiß!
Karten für die Abende in der Wodan Halle (VVK: 26,- €/AK: 30,- €, erm.: 18,- € bzw. 20,- €), im Museum für Neue Kunst, im Schloss Reinach und im Birkenmeier Forum (VVK: 17,- €/AK: 20,- €, erm.: 12,- € bzw. 15,- €) gibt es seit dem 15. Sep. bei www.bz-ticket.de und www.reservix.de . Für die Konzerte gelten die aktuellen Corona-Richtlinien, wir empfehlen zudem das Tragen einer Maske.
Weitere Infos:
http://www.freiburg-bluesfestival.de https://www.facebook.com/freiburgbluesfestival https://www.instagram.com/bluesfestivalfreibur