🕘 Wörter: 391 • Lesedauer: max. 1 Minute
Der tägliche Frust: Busfahren
Zur Zeit regiert im RTV-Gebiet Stellenweise das Chaos. Vor allem die Fahrgäste der Linien 233, 226, 275 beklagen Verspätungen und Busausfälle.
Die vorherrschende Meinung bezüglich des Öffentlichen Personen Nahverkehrs: Unfreundlich, unpünktlich, unfähig!
Diese Ansicht mag in einigen Fällen auch durchaus gerechtfertigt sein, schließlich sind Busfahrer die auf Grund mangelnder Deutsch- oder Ortskenntnisse nicht einmal Auskunft darüber geben können, welche Haltestellen sie anfahren, wirklich ein Grund sich zu ärgern.
Auch dass Busse die auf dem Plan stehen gar nicht fahren oder an Umsteigehaltestellen nicht auf die anderen Busse warten, ist bei Zeitabständen von ein bis zwei Stunden zwischen den Bussen einiger Linien gerade bei schlechter Witterung ein nicht haltbarer Zustand.
Zurecht sind die Fahrgäste verärgert, und dass man bei dem Versuch sich zu Beschweren mit Anrufbeantwortern, ständig besetzten Leitungen und letztlich mit dem Verweis auf eine andere zuständuge Stelle konfrontiert wird, tut dem sicherlich keinen Abbruch.
Doch auch den Busfahrern ergeht es nicht sehr viel besser. Sie sind die Blitzableiter für den Frust der Fahrgäste.
"Früher Morgen und schlechtes Wetter sind keine Rechtfertigung für Unfreundlichkeit!", so einer der Busfahrer: "Wenigstens 'Guten Morgen', 'Bitte' und 'Danke' könnten die Fahrgäste sagen!"
Auch bei Verspätungen sind es die Busfahrer, die sich die Klagen der Fahrgäste anhören müssen, obwohl sie für Verzögerungen auf Grund von Baustellen oder Staus nun wirklich nichts können. "Wenn ich dann auch noch auf jemanden warten soll, der in letzter Sekunde hinter dem Bus herrennt, dann schaffe ich es erst recht nicht den Fahrplan einzuhalten.", sagt ein anderer Busfahrer und fügt entschuldigend hinzu: "Natürlich muss der dann auf den nächsten Bus warten und ärgert sich. Aber besser einer muss warten, als alle anderen Fahrgäste an allen Haltestellen die ich danach noch anfahren muss."
Auch ein dritter Busfahrer ärgert sich: "Am schlimmsten sind die, die nicht mal wissen zu welcher Gemeinde der Ortsteil gehört für den sie eine Fahrkarte kaufen wollen. Soll ich etwa jedes Kaff auswendig wissen?" Womit er wohl auch recht hat.
Das Ergebnis von beiderseitigem Ärger ist beiderseitige Unfreundlichkeit. Man kann also nur hoffen, dass in Zukunft mehr Menschen beim Besteigen eines Busses an das alte Sprichwort: "Wie man in den Wald hereinruft, so schallt es auch heraus", denken.
Unterhaltung