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Verschlüsselte Botschaften: Theresienstadt-P
2017 erhielt das Stadtarchiv Koblenz einen historisch besonders wertvollen Zugang: Korrespondenz aus dem Nachlass der jüdischen Familie Dr. Isidor gen. Isi Treidel (Mayen 24.1.1887 – wahrscheinlich 18./19.10.1944 Auschwitz) und Erna Treidel geb. Hecht (Thalheim bei Limburg 2.1.1892 – wahrscheinlich 18./19.10.1944 Auschwitz). Der Koblenzer Rechtsanwalt und seine Frau wurden im Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert und von dort im Oktober 1944 weiter nach Auschwitz, wo sie ermordet wurden. Ihre drei Kinder überlebten den Holocaust, sie konnten noch rechtzeitig ins Ausland emigrieren.
Das Stadtarchiv bereitet derzeit die eindrucksvollen und bewegenden Dokumente für die Öffentlichkeit und den Einsatz im Schulunterricht auf. Online frei zugänglich sind nun in einem ersten Schritt Digitalisate der Postkarten, die das Ehepaar schon während des Transports nach Theresienstadt an Freunde und Familienmitglieder schrieb. Auch aus Theresienstadt selbst haben sich Postkarten erhalten, die letzte – eine Empfangsbestätigung für ein Paket – datiert vom Juni 1944. Das Stadtarchiv hat sie zum besseren Verständnis mit Erläuterungen versehen. Da ein Teil der Dokumente handschriftlich verfasst ist, wurde auch eine maschinenschriftliche „Übersetzung“ ergänzt. Die Veröffentlichung „Verschlüsselte Botschaften: Theresienstadt-Postkarten 1943/1944“ ist zu finden im Blog des Archivs unter https://stadtarchivkoblenz.wordpress.com/.
Quelle: Pressemeldung Stadt Koblenz