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Koblenz

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„Vom Rhein nach Italien. Auf den Spuren der Grand Tour im 19. Jahrhundert“

Schloss, Rhein, Wolken Schloss am Rhein Foto: © Kookay/ pixabay

Eröffnung neuer Sonderausstellung - Laufzeit: 18.07.2020 – 17.01.2021 In einer Reihe von Ausstellungen hat sich das Mittelrhein-Museum in Koblenz bereits der Kulturlandschaft des Rheintals und der umliegenden Gebiete gewidmet. Gerade im 19. Jahrhundert erlebte diese durch die Folgen der Industrialisierung und zunehmende Technisierung einen dramatischen Wandel. Kunst und Literatur spiegelten einerseits diesen Prozess, aber andererseits poetisierten sie ihn auch oder blendeten ihn bewusst zugunsten einer bestimmten Vorstellung von idealer Landschaft aus. Mit der Ausstellung Vom Rhein nach Italien. Auf den Spuren der Grand Tour im 19. Jahrhundert, die in neuerlicher Zusammenarbeit mit dem Siebengebirgsmuseum Königswinter entstanden ist, erweitert sich der geografische Horizont vom Rhein über die Alpen bis nach Italien. So richtet sich der Blick zum einen auf die Tradition der Grand Tour, der Bildungsreise, die vornehmlich junge Männer des europäischen Adels seit dem 16. Jahrhundert durch ganz Europa bis nach Italien führte. Zum anderen folgte ihnen im 19. Jahrhundert eine stetig wachsende Zahl von Reisenden mit vielfältiger gesellschaftlicher Herkunft. Der Rhein wurde ebenso wie Italien begehrtes Reiseziel und bevorzugter Aufenthaltsort auch für längere Zeiträume, manchmal sogar nobler Alterssitz. Die romantische Sichtweise auf die aufgesuchten Stätten, die in den Bildern vom Rhein wie in denjenigen aus Italien deutlich werden, sind sichtbare Zeichen der Sehnsüchte nach einer idealen Welt. Die Ausstellung stellt auch Fragen nach den praktischen Aspekten des Reisens im 19. Jahrhundert: Wie bereiteten sich diese frühen Touristen auf ihre große Unternehmung vor, wie reisten sie, welchen Gefahren und Widrigkeiten mussten sie die Stirn bieten? Auch die verbesserte Mobilität durch das Aufkommen von Dampfschifffahrt und Eisenbahn spielte bei der Entwicklung des Reisens eine Rolle. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen diejenigen Künstler, für die eine Reise nach Italien und vor allem nach Rom noch immer der Höhepunkt ihrer Ausbildung war. Die Reise bot den jungen Künstlern unvergleichliche Eindrücke von Menschen, Landschaften und klassischen Kunststätten, wie man sie in Mitteleuropa nicht antraf. Ein junger Künstler musste sich in Italien und insbesondere in Rom der allgegenwärtigen Monumente der im 19. Jahrhundert immer noch als vorbildlich und verbindlich geltenden Antike und vor allem den Werken der großen Maler der Neuzeit stellen, die hier gewirkt hatten. Ihre Arbeiten erzählen daher sowohl von den hohen Erwartungen, die sie mit dieser Reise an ihre eigenen künstlerischen Fähigkeiten knüpften, als auch vom Glück der Überwältigung durch die Schönheit Italiens. Quelle: Pressemeldung Stadt Koblenz
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