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Der Porzellan Code
Uli Aigner mit ihrem Kunstwerk Foto: © One Million by Uli Aigner - Facebook
Die österreichische Künstlerin Uli Aigner präsentiert ihr Lebenskunstprojekt „One Million“ im Neuen Museum auf der Museumsinsel Berlin.
2014 hat sich Uli Aigner im Rahmen des Projekts „One Million“ zur Aufgabe gemacht, am Ende ihres Lebens 1 Million weißes Porzellangeschirr von Hand zu drehen. Alle Schiffe werden in einem unabhängigen Projekt nach dem anderen gebaut. Jeder Artikel ist nummeriert und gibt die Reihenfolge an, in der er hergestellt wurde. Darüber hinaus erstellt das Netzwerk einen interaktiven Datensatz, der Form und Position jedes Schiffes auf einer digitalen Weltkarte festhält.Das neue Museum präsentiert Aigners Werk an fünf Orten in einer Vielzahl von Medien, darunter Film, Installation und Skulptur, und tritt in einen immersiven Dialog mit den prähistorischen und frühgeschichtlichen
Sammlungen des Museums. Uli Aigner schlägt damit eine Brücke zwischen zeitgenössischer angewandter Kunst und Design aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit, sodass sich die Besucher aus einer ganz neuen Perspektive mit prähistorischer Keramik auseinandersetzen können.
Das Interaktive Projekt
Uli Aigners Ästhetik basiert auf der direkten Interaktion mit Menschen. Die Künstlerin lädt zehn Besucher ein, nach Gefäßen ihrer Ideen zu fragen. In mehreren Austauschsitzungen entwickeln die Künstlerin und die Besucher gemeinsam Form und Inhalt des Behälters, den Uli Aigner dann individuell auf ihrem Plattenteller herstellt. Der gesamte Prozess vom ersten Kontakt bis zur Fertigstellung des Schiffes wird filmisch dokumentiert. Ausgangspunkt dieser drei- bis sechsminütigen Kurzfilme ist Material, das durch die Interaktion mit anderen Menschen entsteht. Die daraus resultierenden Objektinformationen können digital abgerufen und per QR-Code vor Ort abgerufen werden. Sie werden mit einem individuellen Kobalt-Siebdruck in die jeweilige Porzellanglasur eingebrannt. In einem Raum, der von der Steinzeit bis zur Bronzezeit reicht, präsentiert Uli Aigner auf einem langen und schmalen Tisch zum Anfassen zehn Porzellanobjekte unterschiedlicher Form und Größe und sorgt für ein zusätzliches haptisches Erlebnis.
Sammlungen des Museums. Uli Aigner schlägt damit eine Brücke zwischen zeitgenössischer angewandter Kunst und Design aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit, sodass sich die Besucher aus einer ganz neuen Perspektive mit prähistorischer Keramik auseinandersetzen können.
Das Interaktive Projekt
Uli Aigners Ästhetik basiert auf der direkten Interaktion mit Menschen. Die Künstlerin lädt zehn Besucher ein, nach Gefäßen ihrer Ideen zu fragen. In mehreren Austauschsitzungen entwickeln die Künstlerin und die Besucher gemeinsam Form und Inhalt des Behälters, den Uli Aigner dann individuell auf ihrem Plattenteller herstellt. Der gesamte Prozess vom ersten Kontakt bis zur Fertigstellung des Schiffes wird filmisch dokumentiert. Ausgangspunkt dieser drei- bis sechsminütigen Kurzfilme ist Material, das durch die Interaktion mit anderen Menschen entsteht. Die daraus resultierenden Objektinformationen können digital abgerufen und per QR-Code vor Ort abgerufen werden. Sie werden mit einem individuellen Kobalt-Siebdruck in die jeweilige Porzellanglasur eingebrannt. In einem Raum, der von der Steinzeit bis zur Bronzezeit reicht, präsentiert Uli Aigner auf einem langen und schmalen Tisch zum Anfassen zehn Porzellanobjekte unterschiedlicher Form und Größe und sorgt für ein zusätzliches haptisches Erlebnis.
Installationen und Gefäße
Im zentralen Treppenhaus des neuen Museums sind rund 7.000 Porzellane, die Uli Aigner bisher für das Projekt „One Millionen“ gefertigt hat, in Form einer Filminstallation zu sehen. Etwa 700 verbrannte und unverbrannte, beschädigte und intakte Schiffe aus dem "One Millions"-Archiv türmten sich wie Korallenablagerungen oben auf der Treppe. Uli Aigners erstes Porzellan „One Million“, hergestellt im Dezember 2014, ist in einer Vitrine im Neuen Museum Røde Rum zu sehen. Zwischen den Sälen der Bronze- und Eisenzeit befindet sich das bisher größte Objekt des Künstlers: „Nr. 3501“, das größte Porzellangefäß der Welt, ist 2,40 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 1,15 Metern und wiegt rund 800 Kilogramm. Der plastisch verformte Container „Projekt 3502“ ist 1,50 Meter hoch und wiegt rund 400 kg. Monumentale Gefäße dieser Größe findet man in Steinzeug oder Ton, aber noch nicht in Porzellan.
Uli Aigner
Nach ihrer Keramiklehre studierte Uli Aigner (*1965, Österreich) Produktdesign an der Universität für angewandte Kunst Wien und digitale Bildgestaltung an der Filmakademie Baden-Württemberg. Seit den 90er Jahren stellt sie ihre Werke in international anerkannten Museen, Institutionen und Galerien aus. Im Mai 2015 eröffnete sie ihre weiße Drechselwerkstatt in ihrer Werkstatt in der Brandenburger Straße in Berlin.
Die von ihr verwendeten Blöcke stammten aus der französischen Stadt Limoges, die seit 1771 für ihre Porzellanproduktion bekannt ist. Die transparente Glasur erzeugt eine weiche Elfenbeinfarbe für den Porzellankörper, der bei einer hohen Temperatur von 1300 Grad Celsius gebrannt wird. Mit ihren schlichten Schalen, Bechern, Schalen und Tellern, die eine klare Form haben, macht Uli Aigner Porzellan als Aufbewahrungsmedium zu seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Sie sieht ihr Kunstprojekt als eine lebenslange Performance, die ihre persönliche Präsenz steigern soll.
Zu weiteren Infos und den Tickets kommt ihr hier.