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Zehn Jahre Askania: So tickt Berlin seit 2005

BerlinZehn Jahre ist es her, dass Leonhard R. Müller, Vorstandsvorsitzender der Askania AG, der Berliner Uhrenmanufaktur zum zweiten Frühling verhalf. Als der Unternehmer aus dem Schwarzwald 2005 die Rechte an der Marke erwarb, stand fest: Der Neuanfang sollte nicht irgendwo stattfinden, sondern am Ursprungsort in Berlin. Hier feierte man auch das runde Firmenjubiläum. Im Mittelpunkt des exklusiven Abends im Kempinski Hotel Bristol am Kurfürstendamm stand ein streng limitiertes Sondermodell der legendären Quadriga. Jener Jahrgangsuhr also, die als Hommage an das Berliner Wahrzeichen jedes Jahr aufs Neue an die lange und erfolgreiche Tradition der feinmechanischen Industrie in der Hauptstadt erinnert. 

Den Grundstein der Askania-Werke in der Linienstraße 185 unweit der Hackeschen Höfe legte der Uhrmachersohn Carl Bamberg im Jahr 1871. Bamberg, der bei Carl Zeiss in Jena in die Lehre ging, etablierte die Manufaktur in wenigen Jahren als namhafte Adresse für hochmoderne Präzisionsgeräte. Und so produzierte das Unternehmen mit einst 17.000 Beschäftigten bald für Marine, Observatorien, Forschung und Expeditionen. Große Erfolge erzielte Askania auch im Ausland – so zum Beispiel auf der internationalen Ausstellung in London und der Weltausstellung in Philadelphia. Ende der 1920er Jahre entstanden Zweigstellen in Paris, Houston und Chicago. Gefragt waren neben Filmkameras, Vermessungsgeräten und Fliegeruhren vor allem Bordinstrumente, sodass kaum ein Flugzeughersteller auf die Produkte aus Berlin verzichten konnte. In den Nachkriegsjahren gingen die Fertigungsstätten der Askania Werke schließlich zum Großteil in andere Unternehmen auf. Erst mit der Neugründung vor zehn Jahren wurde die lange Tradition der Askania mit einer Uhrenmanufaktur in Berlin fortgeführt. 

Heute ist Askania der einzige Hersteller von mechanischen Premiumuhren in der Hauptstadt und eines der führenden deutschen Unternehmen auf dem Markt. Doch die Erfolgsgeschichte war von Höhen und Tiefen geprägt. "Nach einem verheerenden Brand und mehreren Einbrüchen mit erheblichem Schaden stand unser Projekt sogar auf der Kippe", erinnerte Müller auf der Jubiläumsfeier an die Entwicklung der Firma, die alles andere als gradlinig verlief. Dem Erfolg der Marke taten diese Rückschläge aber keinen Abbruch. Mit Modellen, die zwischen 1000 und 4000 Euro kosten, richtet sich das Unternehmen an anspruchsvolle Uhrenliebhaber, die hochwertige Ingenieurskunst zu schätzen wissen. Für Sammler werden jedoch auch Spezialeditionen gefertigt, die an der 20.000-Euro-Marke kratzen.  Die tiefe Verbundenheit zur Hauptstadt zeigt der Uhrenhersteller bei der Wahl der Namen seiner  Premiummodelle. So verweist nicht nur die Quadriga auf den Ursprung in Berlin. Auch die Kollektionen Tempelhof oder Alexanderplatz stellen ein klares Bekenntnis dar. Zum 10-jährigen Jubiläum ist Askania gleich an drei Standpunkten in Berlin präsent. Neben der Unternehmenszentrale am Lützowplatz in Berlin-Tiergraten findet man das Unternehmen am Hackeschen Markt und in der Uhlandstaße nahe des Kurfürstendamms. 

Bildrechte: By Blueberry009 (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons"
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