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BVB-Trikot das schönste der Liga – Doch wie schaut es sportlich in der Bundesliga aus?

Es ist wieder soweit und ganz Fußballdeutschland fiebert der neuen Bundesliga-Saison entgegen. Während in der 2. Liga bereits gegen den Ball getreten wird, müssen sich Fans der 1. Liga noch bis zum 26. August gedulden. Am kommenden Freitag spielt der Deutsche Meister FC Bayern München gegen Werder Bremen – ein echter Klassiker. Viele rechnen mit dem fünften Meistertitel in Folge für den deutschen Rekordmeister, der sich vor Saisonstart aber zumindest in Sachen Design der großen Konkurrenz aus Dortmund geschlagen geben musste.

Lahm und Robben im Zweikampf mit Kagawa
Bild: Ob sie den Titel wieder unter sich ausmachen? Auch 2016/17 gelten der BVB und FCB als die Topfavoriten auf den deutschen Meistertitel. Bildquelle: Fingerhut – 99823103 / Shutterstock.com

2:0 mussten sich die Borussen aus Dortmund im Supercup den Bayern geschlagen geben. Das Ergebnis täuscht allerdings etwas über den Spielverlauf hinweg, denn eigentlich war der BVB die größtenteils spielbestimmende Mannschaft, die es jedoch – wie schon so oft – versäumte, aus den vielen hervorragend herausgespielten Torchancen etwas Zählbares herauszuschlagen.

Aber sei es drum: Das Spiel offenbarte bereits einige Einsichten in die taktischen Neuerungen beider Mannschaften, auch wenn die Verantwortlichen beider Vereine betonten, dass man dieses Spiel nicht überbewerten sollte und man noch mitten in der Vorbereitung stecke.

Infografik über die Deutsche Meisterschaft
Infografik: Gibt es 2016/17 einen neuen Deutscher Meister oder holen wieder die Bayern die Schale? Infografikquelle: stadtleben.de

Dennoch ist mit dem BVB in der 54. Bundesliga-Saison gewiss zu rechnen. Spiel- und zweikampfstark präsentierte sich das Team um Thomas Tuchel, das zwar den ersten sportlichen Titel der Saison verpasste, sich jedoch über einen ganz anderen Erfolg freuen darf. Denn die Mediadesign Hochschule in Düsseldorf kürte das Dortmunder Jersey zum schönsten Bundesliga-Trikot der Saison.

Auch wenn dies womöglich der unbedeutendste Titel der kommenden Spielzeit sein dürfte, unterstreicht diese Ehrung allemal, dass der Klub aus dem Ruhrpott sich in keinem Bereich den Münchenern geschlagen geben möchte. Mit einem neuen Rekordumsatz und einem in großen Teilen neuen und verjüngten Kader machen sich die Dortmunder auf Bayern-Jagd. Aber wie stehen die Chancen?

Wer wird den Bayern gefährlich?

Die Saison-Prognose ist ziemlich eindeutig: Geht es nach den Wettanbietern, wird der FC Bayern auch in der Saison 2016/17 am Ende Deutscher Meister. Auch für viele Fans steht der Meister bereits jetzt fest. Allerdings spricht auch einiges dafür, dass es in der kommenden Saison doch etwas spannender zugehen könnte als in den vergangenen vier Spielzeiten, die jeweils der FCB für sich entscheiden konnte. Doch wer könnte den Bayern gefährlich werden?
  • Borussia Dortmund: Drei wichtige Leistungsträger hat der BVB vor der Saison verloren, dadurch aber auch jede Menge Geld eingenommen. Mit Mats Hummels (FCB) verlor die Borussia ihren Kapitän und Leistungsträger an den stärksten Ligakonkurrenten, mit Mkhitaryan (Manchester United) folgte der beste Scorer der letzten Saison den Ruf des Geldes nach England und auch Spielmacher Gündogan (Manchester City) konnte dem Lockruf von Citizen-Coach Pep Guardiola nicht widerstehen. Mit ganzen acht Neuzugängen, darunter Wiederkehrer Mario Götze, und 100 Mio. Euro an Transferausgaben stellen die Dortmunder die Weichen aber ganz klar auf Angriff.

    Tendenz: Bei gutem Ligastart bleiben die Dortmunder Bayerns schärfster Meisterkonkurrent.

  • Bayer Leverkusen: Die Vorbereitung lief für die Werkself sehr gut, gegen die starken Klubs FC Porto und Real Sociedad ließen die Leverkusener bereits ihr gefährliches Offensivspiel aufblitzen. Auf dem Transfermarkt war allerdings nur wenig los. Königstransfer ist gewiss Kevin Volland, der von der TSG Hoffenheim kam. Auch Christoph Kramer ist nach einem Jahr Abstinenz zurückgekehrt und dürfte vor allem die teils wacklige Defensive von Trainer Roger Schmidt stabilisieren. Mit Chicharito konnte man zudem einen der treffsichersten Schlüsselspieler der letzten Saison halten. Schafft es Leverkusen, auch defensiv stabiler zu werden, wird man die Bayern wohl trotzdem nicht gefährden können, aber zumindest dem Ruf „Vizekusen“ gerecht werden und dem BVB dem zweiten Rang streitig machen können.

    Tendenz: Die Vizemeisterschaft ist für Leverkusen allemal drin.

  • FC Schalke 04: Vielleicht werden die Gelsenkirchener zum gar nicht so geheimen Geheimtipp der neuen Saison. Mit Neutrainer Markus Weinzierl und dem neuen Sportvorstand Christian Heidel möchte Schalke nicht nur einen Imagewechsel vorantreiben, sondern auch endlich wieder sportlich erfolgreich sein. Mit Joel Matip (FC Liverpool) und Leroy Sane (Manchester City) haben zwar zwei Leistungsträger die Mannschaft verlassen, allerdings kaufte man mit Naldo, Baba und Coke vor allem defensiv klug ein. Offensiv darf man auf das schweizerische Talent Breel Embolo gespannt sein, das vom FC Basel zu den Schalkern stieß. Bringt Weinzierl endlich Stabilität in die Schalker Defensive, dann könnte bereits in dieser Saison die Champions League oder gar mehr drin sein.

    Tendenz: Könnten ein Wort in der Vergabe der CL-Plätze mitsprechen.

Fakten zur neuen Bundesliga-Saison

Jede neue Saison birgt ihre ganz eigenen Highlights und Überraschungen hervor, die man vor dem Beginn der neuen Spielzeit nur schwer vorhersagen kann. Einige nennenswerte Fakten und voraussichtliche Brennpunkte sind aber bereits vor dem ersten Anstoß zu benennen und lokalisieren.
  • Trainerkarussell: Insgesamt haben sechs Mannschaften ihre Trainer gewechselt (FC Bayern München, FC Ingolstadt, RB Leipzig, FC Augsburg, SV Darmstadt 98, FC Schalke 04). Besonders Carlo Ancelotti als neuer Bayern-Trainer muss schnell Erfolge vorweisen.

  • Talentschmiede: Mit Renato Sanches (FC Bayern) und Breel Embolo (FC Schalke 04) entschieden sich zwei der begehrtesten Talente Europas für die Bundesliga. Auch auf Ousmane Dembélé und Emre Mor (beide Borussia Dortmund) darf man gespannt sein.

  • Alte Feindschaft: Mit Mats Hummels und Mario Götze tauschten zwei Spieler die Vereine, die jeweils zu ihrem alten Arbeitgeber zurückkehren. Dies dürfte die bayrisch-dortmundische Feindschaft neuen Zündstoff einbringen.

  • Retorten-Klub: Mit RB Leipzig spielt nur ein einziger waschechter Ost-Klub in der 1. Liga, der aufgrund der finanziellen Unterstützung von Red Bull jedoch einiges an Image-Pflege zu leisten hat.
Auch wenn es noch nicht feststeht, wer in dieser Saison Meister wird oder absteigt, die Torjägerkanone holt oder zum Spieler der Saison gekürt wird, Aufreger, Tränen der Freude wie der Trauer wird es auf jeden Fall wieder geben. Den deutschen Fußball- und Nicht-Bayern-Fans wäre es zumindest zu wünschen, dass wieder etwas mehr Spannung in das deutsche Fußball-Oberhaus eingekehrt. Die Chancen dafür stehen derzeit zumindest nicht schlecht.
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