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Verbindung von Tierpark und Gartenanlage in Karlsruhe



Der Karlsruher Zoo gehört zu den landschaftlich schönsten Tieranlagen der Welt. Dies liegt zum einen an der schönen Umgebung, die mit dem Ludwigsee, dem Stadtgartensee und dem Schwanensee in gleich drei Seen eingebettet ist. Zum anderen liegt es daran, dass der Tiergarten nicht ausschließlich als Zoo ausgerichtet ist. Genau genommen nimmt der Zoo von 22 Hektar nur 9 Hektar ein. Der größere Anteil der Freizeitanlage erstreckt sich auf eine weiträumige Gartenlandschaft, die ihren Höhepunkt im Jahre 1967 während des Bundesgartenschau mit rund sechs Millionen Besuchern erlebte. Wenn vom Karlsruher Zoo die Rede ist, dann ist unter dieser Bezeichnung stets der botanische Garten inbegriffen. Zoo und Garten harmonieren derart miteinander, dass jeder, der in die großzügig ausgedehnte und gestaltete Erlebnisfläche eintritt, beides zu Gesicht bekommt.


Die Entwicklung des Zoos bis zum Zweiten Weltkrieg

Der Tierpark von Karlsruhe gehört zu den ältesten Tieranlagen der Welt. Seine Anlage steht komplett unter Denkmalschutz. Bereits im Jahre 1865 wurde der Zoo unter Billigung des Großherzogs Friedrich I. von Baden errichtet, der einige Tiere aus seinem Privatbesitz beisteuerte. Den Grundstein des Zoos bildete ein Geflügelpark, der um einige Säugetiere ergänzt wurde. Meilensteine waren die Einführung von Seelöwen 1913, Königstigern 1923 und Elefanten 1924. Eine Zäsur markierte der Zweite Weltkrieg, denn der Karlsruher Zoo wurde durch Bombenangriffe schwer getroffen, sodass viele Tiere verendeten und die überlebenden Tiere an andere Zoos übergeben wurden.


Von der Nachkriegszeit bis heute

In der unmittelbaren Nachkriegszeit herrschte, verstärkt durch den Hungerwinter im Jahre 1947, eine ständige Lebensmittelknappheit, die regional Ausmaße einer Hungersnot einnahm. In dieser Situation wurde der botanische Garten der Tierparkanlage zur Gemüseanpflanzung genutzt. Erst im Jahre 1949 wurde der Zoo wiedereröffnet. Das Wirtschaftswunder in den 50er Jahren sorgte nun auch im Tierpark Karlsruhe für eine florierende Entwicklung. So wurde bereits Anfang der 60er Jahre der Tierbestand in der Vorkriegszeit wieder erreicht. Seitdem wird der Zoo weiter kontinuierlich aufgewertet. Er beherbergt heute etwa 240 Tierarten und rund 3000 Tiere.

Kette von Unglücksfällen im Karlsruher Zoo

Leider waren die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg nicht die einzigen Unglücke, die fortan in einer gewissen Regelmäßigkeit die Karlsruher Zoobewohner heimsuchten. Mal brannten ganze Gehege ab, mal wurden Tiere nach Ausbrüchen erschossen, da die Narkosegewehre entweder zu niedrig oder zu hoch dosiert waren. An anderen Tagen drangen Unmenschen in den Zoo ein und töteten einige Tiere. Andere Zeitgenossen machten sich den Spaß, das Eisbärgehege bei laufendem Zoobetrieb zu öffnen, womit sie den Abschuss der ausgebüchsten Raubtiere provozierten, um die Zoobesucher nicht weiter zu gefährden. Auch kamen einmal drei Flusspferde zu Tode, weil eine Elefantendame unbehelligt an der Heißwasserzufuhr spielen konnte, während anderntags ein Seehundjunges ums Leben kam, als es in ein Abflussrohr gesaugt wurde.

Facettenreiches Programm in einer wunderschönen Umgebung

Trotz dieser Unglücksfälle erfreut sich der Zoo einer wachsenden Beliebtheit. Grund dafür ist die Vielfalt an Reizen, die sich, wie beschrieben, nicht nur auf die Tierwelt erstreckt. Nichttierische Highlights sind zum Beispiel der Rosengarten mit weit über 800 Rosensorten, der japanische Garten mit Shinto-Schrein, Steinlaternen und Pagode, ein Pergola Garten mit Bodenspielen wie Schach, eine Gondoletta-Bootsfahrt und eine Seebühne. Auch für Kinder wird mit einer Kinderautobahn, einem Abenteuerspielplatz, einer Wasserorgel und einer Kinderturnwelt einiges geboten.

Überdies besteht der Zoo aus attraktiven Erlebniswelten, in denen die Tierwelt in eingegrenzten Regionen vorgestellt wird. Beispiele dafür sind Tierwelten mit den Themen Australien, Himalaya-Bergwelt, Tundra, afrikanische Savanne, das Exotenhaus und viele mehr. Auch die Tiere sind interessant ausgewählt, sodass den Besuchern seltene und spektakuläre Tiere en masse geboten werden. So haben unter anderem Wüstenfüchse, Seychellen-Riesenschildkröten, Hundskopfkobras, Flusspferde, Alpakas, Schneeleoparden, rote Pandas, Elefanten, Giraffen, Pfaue, Storche, Kraniche, Löwen, Pinguine, Flamingos, Eulen, Robben und Kängurus in dem Tierpark ihr Zuhause.

Bildquelle: <https://pixabay.com/de/karlsruhe-stadtgarten-zoo-elefant-2785190/>
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