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Modernes Stadtleben online

Das moderne Stadtleben hat sich in den letzten 20 Jahren fast komplett verändert. Besonders auffällig ist das, in Städten mit 200.000 - 300.000 Einwohnern. Das Internet ist in alle Bereiche eingeflossen und hat zu einer großen, schleichenden Veränderung geführt. Die Politik selbst hat das erst zu spät erkannt und sucht nun nach neuen Möglichkeiten.



Kino, Oper, Theater, Kaufhallen, Spielcasinos … sie alle gehören zu den Verlierern im modernen Stadtleben. Sind diese früher so beliebt frequentierten Orte der Freizeit doch längst durch ein 24-Stunden Entertainment im Internet ersetzt worden. Gerade Kino und Theater Betriebe spüren das besonders. Ohne die staatlichen Subventionen wären sie längst dicht. Die Kritik aus den Betrieben ist laut, doch in Wahrheit haben auch die Betreiber und Verantwortlichen lange Zeit die neuen Medien verschlafen und sind erst kurz vor dem Tod aufgewacht. Der moderne Stadtmensch hingegen hat sich heute in seine Wohnung zurückgezogen und genießt dort alle Angebote, für die er früher quer durch die Stadt musste. In NRW müssen seit Jahren neben den Staatsbühnen und private Theaterbetriebe selbst das staatliche Casino gestützt werden. Es verursachte horrende Verluste. Vor einigen Jahren wurden bereits wertvolle Gemälde aus dem staatlichen Westspiel Betrieb verkauft, dann folgten irrsinnige Subventionen. Das Online Casino Deutschland hingegen boomt und ist mit einem Klick jederzeit ohne Kleiderordnung erreichbar. Die staatlichen Glücksspielbetriebe sind ein Paradebeispiel für alte Politik, die einfach das mobile Internetzeitalter verpasst hat.

Städter leben in der Wohnung
Ohne das Smartphone verlässt kaum ein Städter seine Wohnung. Studien ergaben immer wieder, dass ein normaler Nutzer sich täglich 6 Stunden nur mit dem Gerät beschäftigt. Das zeigt sich auch in der kulturellen Vielfalt vieler Städter. Veranstaltungen in den großen Event-Häusern lassen sich immer schwerer füllen. Häufig bleiben viele Sitzplätze unbesetzt. Gleichzeitig fordern die Künstler höhere Honorare bei sinkenden Besucherzahlen. Vor allem die Jugend ist nicht mehr so sehr von Life-Konzerten begeistert. Statt diese vor Ort zu besuchen, reicht ein Klick im Netz und schon ist der Star zuhause auf der großen Bühne in einem gemütlichen Umfeld zu bewundern.

Geschäfte verschwinden
Die ehemaligen Einkaufsstraßen sind im Umbruch. Internet und Klima belasten. Die neuen Klimaregulierungen sorgen dafür, dass Innenstädte autofrei werden sollen. Die ohnehin geplagten Einzelhändler werden damit weiter aus der Innenstadt vertrieben. Viel schlimmer bewerten die meisten Händler aber das Netz. Einzig der Lebensmittelvertrieb im Internet konnte sich nicht durchsetzen, wodurch Supermärkte noch nicht einen so großen Druck spüren.
Andere Einzelhändler hingegen büßen immer mehr Umsatz ein. Das liegt aber auch daran, dass sie die Verschmelzung von offline und online nie ins Auge gefasst haben. Ein Einzelhändler mit einem Ladengeschäft kann nur dann überlegen, wenn er auch Online erreichbar ist und sich seine Präsenz in einer guten Gegend befindet. Letzteres scheitert allerdings häufig durch die autofreien Zonen.

Mehr Autos oder weniger
Das moderne Stadtleben ist ohne Autos undenkbar. Obwohl immer mehr Stimmen hörbar werden, die genau das fordern. Wie das gehen soll, ist jedoch unklar. Mit Blick Oststädte wie Leipzig, Halle und Dresden, zeigt sich, ein gut ausgebauter Öffentlicher Nahverkehr. Das würde für autofreie Zonen sprechen. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass die Betriebe seit Jahren immer weiter ins Minus rutschen. Kein einziger Nahverkehrs-Betrieb in diesem Bereich macht Gewinn. Zum anderen zeigt sich, dass die Verbindungen meistens komplett ausgelastet sind und sich ohne weiteres nicht ausbauen lassen. Ohne Autos wird es also keine weitere Zukunft in den Städten geben. Wir werden aber mit Sicherheit eine Zeit erleben, in denen die Innenregionen autofreier werden. Das liegt an der derzeitigen Klimapolitik und an den fehlenden Innovationen. So ist klar, das E-Auto ist nur ein Übergang. Niemand weiß allerdings, was danach kommen soll. In zwei Jahrzehnten dürfte das Auto in einer neuen Form wieder stark in den Fokus rücken.

Erneuerbare Energien - Machen sie Sinn?
Das moderne Stadtleben kommt ohne erneuerbare Energien nicht aus. Aber auch nur, weil der Abschied von Atomstrom keine andere Möglichkeit ließ. Allerdings zeigt sich eine völlig verfehlte Politik im Bereich der erneuerbaren Energie. Sie kann nur teilweise genutzt werden und ist ein enormer Kostenfaktor, der Deutschland wirtschaftlich belastet. Das spüren vor allem Familien, die 3 Mal so viel bezahlen müssen, wie noch vor 15 Jahren.
Die deutsche Energiepolitik sollte Vorbild sein. Abschaltung der Atomkraftwerke ein Novum. Erreicht wurde jedoch doch genau das Gegenteil. Die verlässliche deutsche Energie, von der viele Nachbarstaaten profitierten wurde auf einmal nicht mehr kalkulierbar. Seitdem werden neue Atomkraftwerke überall in Europa geplant. So viele, wie nie zuvor. Das Ergebnis ist problematisch. Deutsche Atomkraftwerke hatten hohe Auflagen. Ein Fakt, der auch europaweit für Sicherheit sorgte. Ein polnisches Atomkraftwerk hingegen erscheint vielen als ein großer Unsicherheitsfaktor, der vor sich vor allem auf Deutschland massiv auswirken könnte.



Stadtleben und die Psyche
Die Städteplaner sind überlastet. Das liegt auch an der Geldverteilung, die eine langfristige Planung unmöglich macht. Die Bürokratie hat in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich zugenommen. Bestes Beispiel ist das Jahrhunderthochwasser 2013. Die Kanzlerin erklärte damals, dass neue Deichbauten künftig schneller und einfacher möglich sind. Einsprüche sollten nicht mehr so viel Gewicht erhalten, die Sicherheit steht im Fokus. Bestes Beispiel ist die Stadt Halle. Dort hielt der Damm 2013 nur mit viel Glück, er wurde aber stark beschädigt. Sofort machte sich die Stadt an die Arbeit. Bereits 2014 sollte der Neubau beginnen. Dann kamen die ersten Einsprüche. Ende 2019 ist ein neuer Bauplan erstellt für die Umsetzung, ungewiss ob nicht wieder Einsprüche den Bau verhindern. Seit fast 7 Jahren ist eine 250.000 Einwohner Stadt also nicht vor Hochwasser optimal geschützt.

Dieses Beispiel steht exemplarisch für andere Bereiche, die dem Stadtmenschen stark belasten. So leiden Stadtbewohner immer häufiger an psychischen Krankheiten. Dennoch, auch das ergaben Studien, führt das Leben in der Stadt zu positiven Effekten bei uns Menschen. Ohnehin ist ein Leben auf dem Land gar nicht mehr möglich. Geschäfte gibt es dort kaum noch und Internet, ist oft ein Fremdwort.

Vor allem extrovertierte Menschen leben gerne in den Städten, sie bevorzugen die Vielfalt, die kulturellen Möglichkeiten und am Nerv der Zeit zu sein. Das bietet nur die große Stadt. Und trotz aller negativen Begleiterscheinung, achten viele Metropolen heute darauf, dass immer mehr Grünzonen Möglichkeiten zur Erholung mitten in der Stadt bieten.

Bilder: Pixabay
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