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Die Wohnisnnigen im Interview: 40 Jahre Kare
Peter Schönhofen mit Jürgen Reiter Foto: © Kare
Sie führen gemeinsam seit 40 Jahren ein Unternehmen, waren bereits im Gymnasium Freunde und verbringen dementsprechend viel Zeit zusammen. Wie schafft man das?
PS: Mit dem Motto „Leben und Leben lassen“. Oder wie wir es in unserer Kampagne zu KARE 40 Jahre Wohnsinn formulieren: Jedem Tierchen sein Pläsierchen.JR: Mit Respekt und ohne Rechthaberei ordentlich miteinander umgehen. Dann wächst man zusammen.
Welches Ereignis hat Sie als Unternehmer in den letzten Jahren am meisten herausgefordert?
PS: Ganz klar die Covid Pandemie.JR: Covid und die daran anschließenden Marktverwerfungen in den Herkunftsmärkten.
Von wem kann man auch nach 40 erfolgreichen Jahren noch lernen?
PS: Von jeder neuen Situation, als Unternehmen musst du immer wieder wie ein Start-up denken und handeln.JR: Von unserem Netzwerk aus kreativen Menschen, von Menschen, die neugierig sind und von der nachwachsenden Generation. Was hält Sie jung im Kopf?
PS: Der Anspruch, jeden Tag etwas Neues und Richtiges in die Welt zu setzen. Und die Überzeugung, dass ein Unternehmen durch Erneuerung und Teamfähigkeit funktioniert.
JR: Die täglichen Herausforderungen in den sich ständig ändernden Märkten, jeder Tag stellt dir als Unternehmer neue, unerwartete Aufgaben. Das einzig Konstante ist der Wechsel.
Auf welche Erfahrung im Wirtschaftsleben hätten Sie als Unternehmer gerne verzichtet?
PS: Es geht um Herausforderungen – so funktioniert Wirtschaft und das ist der Reiz.JR: Ich sehe das so: Wer nicht gefordert wird, kann Erfolge auch nicht genießen.
Einen Tag lang sind Sie Präsident einer demokratischen Weltregierung. Was leiten Sie in die Wege?
PS: Ernährung für alle Menschen und Gerechtigkeit wo irgend möglich.JR: Führer von Nationen, die sich bekriegen wollen, werden solange in einen Raum gesperrt, bis sie sich einig sind. Gewalt ist keine Option.
Was wird sich bei KARE in den nächsten Jahren verändern?
PS: Konsummöglichkeiten gibt es im Überfluss und darum erfährt eine authentische Kommunikation mit Kunden eine Bewährungsprobe. Der Wert einer Geschäftsbeziehung zu einer Marke und einem Unternehmen richtet sich nicht mehr allein an faktischen Qualitäten aus. Darauf stellen wir uns ein.JR: Die digitale Revolution beschäftigt uns weiter. Der Möbelverkauf wird sich ändern, Shops übernehmen als Teaser eine neue Rolle, Messeauftritte werden ganz anders. Auch die notwendige Versöhnung von Ökologie und Ökonomie weist neue Wege.
Ergänzen Sie diese Sätze:
Am ehesten diskutieren wir über… PS: Über den Weg, nie über das Ziel.JR: Das nie aufhörende Austarieren des Sortiments zwischen Massentauglichkeit und Designansprüchen.
Wir sind uns einig…
JR: Über unsere Ziele und Werte wie Toleranz, Menschenliebe und Weltoffenheit. Diese Werte sind für uns nicht verhandelbar.
PS: Wohin die Reise unseres Unternehmens geht und wie wir werteorientiert handeln. Und wir sind uns einig, dass KARE frech und unkonventionell bleibt.
Ihr bester Ratgeber neben ihrem CEO Kollegen ist…
PS: Sind Geschäftspartner und Freunde aus unserem weltweiten Netzwerk.JR: Der gesunde Menschenverstand.
Sie legen keinen Wert auf….
PS: Auf aufgesetzte Etikette und sonstige Formalien.JR: Auf Status.
Ich mag unsere Wahlheimat München, weil…
PS: Weil diese Stadt tolerant und flexibel ist und man immer wieder spannende Menschen trifft.JR: Weil München die perfekte Mischung aus Lebensqualität, wirtschaftlicher Prosperität und Heimatgefühl ist.
Mein unternehmerischer Erfolgsfaktor ist …
PS: 90 Prozent Schweiß und 10 Prozent kein Pech gehabt.JR: Das Geheimnis des Erfolgs ist die Kontinuität des Wollens sowie Detailarbeit und Fleiß. Talent und Fortune schaden auch nicht.
Am besten entspanne ich mich…
PS: Beim Radeln in der NaturJR: Auf dem Sofa in meinem privaten Umfeld inklusive meinem Hund Toto.
Wenn ich einen Wunsch an eine gute Fee frei hätte, dann würde ich mir wünschen…
PS: Fliegen zu können.JR: Dass wieder mehr Toleranz, Empathie und Verständnis unsere Gesellschaft bestimmt. Und dass Populisten nicht mit postfaktischen Vorträgen die Gesellschaft spalten. Hoffnung macht mir dabei meine tiefe Überzeugung, dass die Liebe am Ende immer stärker ist als der Hass.
Jungen Start-ups empfehlen wir….
PS: Fest an ihre Idee zu glauben, noch fester daran zu arbeiten und nie aufzugeben.JR: Es ist immer zu früh aufzugeben. Und nichts zu wagen ist viel zu gefährlich.