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Woche der Abfallvermeidung beginnt
T-Shirts hängen an der Decke Foto: © Umweltlernen in Frankfurt
Abfallvermeidung ist derzeit in aller Munde
Die Stadt Frankfurt möchte Zero Waste City werden und dazu bis 2035 die Restmüllmenge pro Kopf nahezu halbieren. Bei der am Samstag, 12. November, startenden Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV) zeigen 22 Initiativen, Vereine oder Institutionen – das Netzwerk „Frankfurt kann abfallfrei“ – bei insgesamt 35 Events bis Sonntag, 27. November, dass die Arbeit für dieses Ziel längst begonnen hat und jede und jeder sich leicht daran beteiligen kann.Schirmherrin der Aktionswoche ist Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. „Die aktuellen Krisen in der Welt erschweren und verlangsamen die Fortschritte beim globalen Umwelt- und Klimaschutz. Aber die Menschheit hat keine Zeit zu verlieren. Umso schöner, dass sich Jahr für Jahr so viele Engagierte zusammentun, um uns allen zu zeigen, wie wir uns ganz praktisch selbst helfen können“, sagt Heilig.
Erstmals dabei ist das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das sich mit einem ganztägigen Symposium am Freitag, 25. November, der Frage widmet, wie nachhaltiges Bauen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft funktionieren kann und Architektur prägen wird. Dazu gibt es Führungen durch die zeitgleich geöffnete Ausstellung „Nichts Neues. Besser Bauen mit Bestand“. Die Bauwirtschaft zählt in Deutschland zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren.
Der klare Schwerpunkt liegt in diesem Jahr aber auf Textilien, also Kleidung. Die Initiative Plastiksparen etwa veranstaltet eine ganze Online-Impulswoche von Samstag, 12. November, bis Sonntag, 20. November, mit dem Titel „Schatzkiste Kleidersparen“ und gibt auf ihrer Facebook-Seite Tipps zum Aufräumen, Umsortieren, nachhaltig einkaufen und reparieren. Der neue Klamoddekurier der FES, ein Abholservice für Altkleider mit elektrisch angetriebenem Lastenrad, fährt während der EWAV auch außerhalb des Pilotgebiets. Termine und Buchung unter klamoddekurier.fes-frankfurt.de.
Der Verein Umweltlernen geht an die Schulen. Dort werden in mehrstündigen Workshops der Konsum von Kleidung, der damit verbundene Wasserverbrauch und die heutigen Vertriebswege besprochen und nachhaltigere Optionen aufgezeigt. Außerdem gibt es kreatives Schneidern mit Altkleidern. Selbst zu Nadel und Faden greifen kann man auch beim Textil-Repair-Workshop am Donnerstag, 24. November, der im Naturfreundehaus Gallus angeboten wird. Das geht auch beim offenen Handarbeitstreff in der Stadtbibliothek Hasengasse – Tauschbörse von Altkleidern inklusive, ebenfalls am 24. November.
Im Gallus, im Mehrgenerationenhaus Idsteiner Straße, gibt es für Kinder eine Ausstellung „Verantwortung steht dir am besten!" Der Betreiberverein lädt zur Führung und veranstaltet eine Lesung mit dem Titel „Ein T-Shirt auf Reisen" sowie eine kreative T-Shirt-Verschönerung.
Die Umweltorganisation Greenpeace klärt am Samstag, 19. November, an ihrem Stand am Merianplatz auf über die Umweltfolgen, die unbrauchbare Alttextilien in Ostafrika, konkret am Nairobi-Fluss, in Kenia und Tansania bedeuten. Mit regelmäßigen Filmvorführungen thematisiert auch das Secondhand-Warenhaus Neufundland in Griesheim die wahren Kosten unseres Modekonsums. „The true cost – der Preis der Mode“ heißt der Dokumentarfilm, der in der zweiten EWAV-Woche von Montag, 21. bis Freitag, 25. November, mehrmals täglich gezeigt wird. Parallel gibt es im Warenhaus eine Präsentation festlicher Second-Hand-Kleidung und -Schmuck.
Spielerisch kommt die „Kleidertauschparty“ am Montag, 21. November, daher, die ebenfalls von Greenpeace, der städtischen Sauberkeitskampagne #cleanffm sowie der BUNDJugend veranstaltet wird. Bis zu fünf noch tragbare Kleidungsstücke mitbringen und lostauschen – spaßiger und anregender kann aktive Müllvermeidung kaum sein. Sehr informativ ist dann wiederum der Vortrag der Verbraucherzentrale Hessen am Dienstag, 22. November. Dabei geht es um die Frage, wie schon beim Einkaufen, aber auch beim Waschen, Trocknen, Pflegen der Eintrag von Mikroplastik aus der Kleidung in unser Abwasser vermieden werden kann. Sportlich wird es beim Barfußlauf im Grüneburgpark mit anschließendem Austausch zu nachhaltigen Sporttextilien am Mittwoch, 23. November.
Höhepunkt im diesjährigen Programm ist auch die zweimalige Autorenlesung „Frieda im Unverpacktladen“ mit Katharine König am Mittwoch, 23. November, die sich an Kinder von vier bis acht Jahren richtet. Frankfurter Repaircafés machen selbstverständlich auch wieder mit, und zwar im Ostend, im Riedberg sowie in Heddernheim. Gemeinsam und unter fachkundiger Anleitung wird Defektes nach Möglichkeit wieder instandgesetzt. Im Secondhand-Kaufhaus in Enkheim wird am Donnerstag, 24. November, ein Tag der offenen Tür ausgerichtet. Hinter der Adresse in der Röntgenstraße 10 steckt ein Non-Profit-Angebot des Diakonischen Werks.
Die Verbraucherzentrale Hessen, diesmal mit insgesamt vier Aktionen besonders engagiert, richtet den Schülerwettbewerb „Unplastify – Kunst gegen Kunststoff“ aus. Weiterhin gibt es einen Online-Vortrag über die Vermeidung von Verpackungen beim Einkaufen am Dienstag, 15. November, und den Infostand „Plastik Sparen“ mit Café in der Stadtbibliothek Hasengasse am Mittwoch, 23. November.
Online finden die Workshops „Baby natürlich und nachhaltig wickeln“ am Samstag, 26. November, und „Lebensmittelrettung durch foodsharing“ am Donnerstag, 17. November, statt. Ein Thema, mit dem sich auch die Besucherinnen und Besucher des Foodsharing-Brunchs befassen, bei dem „gerettete“ Lebensmittel am Samstag, 26. November, auf den Tisch kommen; außerdem die Lebensmittel-Kooperative Food-Coop Klaakarott in Heddernheim, die am Sonntag, 20. November, einen Besuchstag und eine Verkostung von Südfrüchten veranstaltet. In Ginnheim gibt es einen Cleanup und Exkursionen in die Stadtnatur für Kindergärten und Schulen. Die örtliche Klimawerkstatt sammelt über das FES-Servicecenter am Liebfrauenberg zudem altes Wachs zum Gießen neuer Kerzen.
Ähnlich der Ansatz des Vereins Energiepunkt-Energieberatungszentrum, der alte Handys einsammelt, um den Erlös der Verwertung für ein Gorilla-Artenschutzprojekt der Zoologischen Gesellschaft in Afrika zu spenden. Die Abgabe ist während des gesamten Aktionsraums in der Ginnheimer Straße 48 möglich. Die Sauberkeitsbotschafterinnen der Kampagne #cleanffm klären auf über die Kooperation des #MainBecher mit Vytal, das die Gastronomie mit Mehrweggeschirr ausstattet und auf diesem Wege ebenfalls zur Vermeidung von To-Go-Geschirr beiträgt.