Console

Indie-Elektro-Konzert Schluss mit dem Gefrickel. Zeit für Kontemplation. Zeit, sich mal wieder alte Eno-Platten vorzunehmen - und gleich einen Track davon zu covern: das verwunschene "By this River" vom Eno-Album "Before and after Science". Martin Gretschmann macht auf seinem neuen Album "Mono" Pause von der Patchworkelektronik und offensichtlich eingängigen Hooklines: Seine synthetischen Instrumentals erinnern an die naive Aufbruchsphase des Ambient Mitte der 70er, sie erinnern an Cluster, Roedelius und eben Eno. Wie den Ahnen geht es Gretschmann um Atmosphären, um die Veränderung der Raumtemperatur. Die alten Mittel zitiert er dabei liebevoll: eine rückwärtslaufende Gitarre hier, ein Satie'eskes Piano da, gewellte analoge Flächen allerorten. Die zweite Bearbeitung fremden Materials auf diesem Album: Eine Cover-Version von Sonic Youths' "Starpower". Groß. Ganz groß. So oder so tut der Klang des neuen Albums jedoch nicht allzu viel zu der Sache, die man Live-Situation nennt: Console wissen nämlich viel zu gut, was ein Live-Set ausmacht. Dass sie genügend veritable Tanzhits aus den Hüften schießen können, weiß man schon lange. Und nicht erst oder ausschließlich dank der Über-Hymne "14 Zero Zero" oder "Freiburg 2.0". Kennt ihr eigentlich Acid Pauli, die andere Inkarnation des vielhäutigen Martin Gretschmann? Oder The Notwist, 13 & God, Toxic - allesamt Bands, denen der Mann seinen Stempel eingeprägt hat. Von Zwiebelhäuten übrigens wollen wir nichts hören. Aber das ist jetzt wirklich eine ganz andere Geschichte. Hier jedenfalls wird getanzt und das Hirn dennoch nicht ausgeschaltet. 20:00 Uhr AK 14,00 EUR VVK 13,40 EUR