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Europaministerin: Faden mit Türkei nicht abreißen lassen

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Europaministerin Lucia Puttrich (CDU) macht sich dafür stark, trotz des angespannten Verhältnisses mit der Türkei den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. Der nicht akzeptable Umgang mit der Meinungs- und Pressefreiheit sowie Menschenrechtsverletzungen müssten aber offen und klar angesprochen werden, sagte Puttrich am Donnerstag in Wiesbaden nach einem zweitägigen Besuch in Istanbul. «Wir wollen definitiv nicht, dass die Spaltung der türkischen Gesellschaft in die türkischstämmige Bevölkerung in Hessen hineingetragen wird und bei uns zu Spannungen führt.»

Die Ministerin kündigte an, im nächsten Jahr die hessische Partnerregion Bursa zu besuchen; auch wenn ein Treffen mit Gouverneur Izzettin Kücük bei ihrer Reise kurzfristig nicht zustande gekommen sei. Außerdem habe sie Burhan Kuzu, einer der Chefberater des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, zu einem Besuch nach Ankara eingeladen, berichtete Puttrich. Die Ministerin war aus Anlass des Tages der Deutschen Einheit in die Türkei gereist. Hessen war Mitgastgeber eines Empfangs im deutschen Generalkonsulat, an dem rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teilnahmen.

Sie habe auch mit dem Anwalt des inhaftierten deutschen Journalisten Deniz Yücel gesprochen, teilte Puttrich mit. Dieser habe gesagt, dass es Yücel mental gut gehe. Mit einem schnellen Ende der Inhaftierung sei aber nicht zu rechnen. Neben dem im hessischen Flörsheim geborenen Korrespondenten der «Welt» sitzen weitere Deutsche wegen des Verdachts politischer Straftaten im Gefängnis.

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