Nachhaltig shoppen in der Pluspunkt-Boutique

Kleidung aufgehangen Schwarz Weiß Foto: © Pixabay

Second Hand-Mode ist “in“!

Einmal im Monat öffnen Renate Hoffmann, Hilu Lamken, Regina Marschler, Christa Hübner und Anneli Friederichs für zwei Tage die Türen der Pluspunkt-Boutique. Ihr temporäres Second-Hand-Geschäft ist ein wahres Eldorado zum Stöbern und Entdecken. Angeboten werden nach Größe und Farbe sortierte Kleidungsstücke. Dabei handelt es sich um ein großes Sortiment an sehr gut erhaltenen Frauen- und eine Auswahl an Herrenbekleidung, die gegen kleines Geld an Interessierte weiter gegeben wird.

Der nächste Termin ist am Donnerstag, 13. und Freitag, 14. Juli. Geshoppt werden kann am Donnerstags von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr und am Freitags in der Zeit von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr.   

Einnahmen gehen an Pluspunkt

Die angebotenen Kleider sind Spenden, die der Pluspunkt Erbenheim für die Boutique erhalten hat. Das in der Boutique eingenommene Geld kommt zu 100 Prozent der Arbeit des Pluspunkt Erbenheim zu Gute. Die Freude an schöner Kleidung, netten Gesprächen und dem guten Zweck ist Antrieb für die große Arbeit, die sich das Boutique-Team des Pluspunkt Erbenheim gerne macht.

Bevor die Boutique, Lilienthalstraße 15, die Türen öffnet, trifft sich das ehrenamtliche Team, sichtet und sortiert die abgegeben Kleiderspenden nach Stil, Farbe und Größe – und platzieren sie auf den Kleiderständern. So können Kunden an zwei Tagen aus dem Sortiment genau das finden, was sie suchen.

Gute Gespräche und immer neue Kleidung entdecken

Es gibt viel Stammkundschaft, aber auch immer wieder neue Kleiderentdecker. Die einen kommen, weil die sehr gut erhaltene Mode zu günstigen Preisen angeboten wird, andere, weil sie durch die Nutzung von Second-Hand-Mode die Umwelt schonen möchten und wiederum solche, die sich über Gespräche mit den freundlichen Mitarbeiterinnen in der Boutique freuen.

Denn die Boutique des Pluspunkt Erbenheim ist mehr als nur ein temporäres Second-Hand-Modegeschäft. Die Boutique ist eines der vielfältigen Angebote der Bildungs- und Begegnungsstätte der Evangelischen Paulusgemeinde, dem Pluspunkt Erbenheim und damit steht auch der Aspekt der sozialen Gemeinschaft im Blickpunkt.

In der Pluspunkt-Boutique finden Menschen neben spannenden modischen Einzelstücken und guter Beratung noch etwas ganz Besonderes: Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Wertschätzung und Nachhaltigkeit

Ware, die gespendet wurde, aber nicht ins Sortiment passt, wird nicht einfach in Kleidercontainer entsorgt, sondern an andere soziale Einrichtungen in Wiesbaden weitergegeben. Dabei geht es dem Pluspunkt-Team auch um Wertschätzung und Nachhaltigkeit. „Kleiderspenden aus den Kleidercontainern landen über Textilfirmen nicht selten auf afrikanischen Märkten und werden zur Konkurrenz für die dortige Kleiderindustrie“, erklärt Martin Biehl, Leiter des Pluspunkt Erbenheim.

„Was als gutgemeinte Spende im Container landet produziert also andernorts mitunter Armut und wird auch zum Umweltproblem“, erläutert der Sozial- und Gemeindepädagoge. Denn nach Afrika verschiffte Ware, die auch für dortige Märkte nicht tragbar ist, wird mitunter einfach auf große Müllkippen entsorgt – mit gravierenden Folgen für Mensch und Tiere, wenn Textiliberge in Flüsse ragen und mit der Zeit nach und nach Färbemittel die ohnehin knappe Ressource Wasser verunreinigen.

Kleidung länger im Kreislauf halten

„Eine Kleiderspende an den Pluspunkt Erbenheim sei hingegen eine gute Sache sie hilft vielfach“, wirbt Einrichtungsleiter Biehl. Zum einen gebe es Menschen, die ihren Kleiderschrank aussortierten und es schade fänden, gute Kleidung zu entsorgen. Bei der Pluspunkt-Boutique wissen diese Menschen, dass ihre Kleidung weiter Verwendung findet. Zum anderen gebe es Menschen, die aus modischen, ökologischen oder ökonomischen Gründen die Boutique nutzten.

Der “Modeladen“ biete ein großes Angebot. „Und letztlich trägt die Boutique auch dazu bei, dass wir das vielfältige Programm des Pluspunkt Erbenheim aufrecht erhalten können“, betont Biehl. „Das in der Boutique eingenommene Geld wird zu 100% in unsere Gruppenangebote gesteckt.“