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Unter Dampf: Für Hamburg nichts Neues

Als eine der wichtigsten Hafenstädte der Welt ist Hamburg ein Nährboden für moderne Entwicklungen. Der Trend zu E-Zigaretten belegt das eindrucksvoll, das Unternehmen InnoCigs geht mit Führungsrolle voran.

Die E-Zigarette als Lifestyle-Trend


Hamburg ist eine Stadt der Trendsetter. Nicht ohne Grund konnte sich die Hanse-Metropole als Standort für Start-ups etablieren und verzeichnet ein Bevölkerungswachstum im deutschen Spitzenbereich. Pünktlich zum Jahresende 2018 wurde die Marke von 1,9 Millionen Einwohnern überschritten, die 2 Millionen sind mittelfristig realistisch. Wegen der relativ geringen Einwohnerdichte – zumindest verglichen mit Berlin und München – sollte eine solche Zahl keine unlösbaren Probleme bereiten. Zumindest die Bars der Stadt dürften sich über weitere Kundschaft freuen.


Und im selben Maße wächst auch die Vielfalt der Stadt. Dies zeigt sich besonders stark in den Bereichen, in denen Wirtschaft und Lifestyle aufeinandertreffen. Sinnbildlich dafür steht die E-Zigarette, die sich in den letzten zehn Jahren vom Exoten- zum Massenmarktprodukt entwickelt hat. Wie bei solchen Trends üblich, nehmen Großstädte hierbei eine Führungsrolle ein. Neben Berlin, wo Trends mittlerweile zur DNA der Stadt gehören, darf sich Hamburg ebenfalls als Zugpferd wähnen.


Der wichtigste Name dabei ist InnoCigs. Das stark wachsende Unternehmen betreibt alleine in Hamburg mittlerweile acht Filialen. In Bremen gibt es zwei weitere Geschäfte, wie auf der Website des Unternehmens übersichtlich gezeigt wird. Diese Ausbreitung darf als Indikator für das generelle Branchenwachstum verstanden werden: Laut der offiziellen Statistik zeigt die Kurve weiterhin deutlich nach oben, alleine von 2018 auf 2019 wird eine Umsatzsteigerung von 25 Prozent geschätzt.


Dass Zigaretten global auf dem Rückzug sind, spielt dem E-Trend in die Karten. Auch in Deutschland sprechen die Zahlen für sich: Das erste Quartal 2018 war beinahe 5 Prozent schwächer als der Vorjahreszeitraum, allerdings ist hierbei zu beachten, dass solche Angaben nur steuerlich erfasste Produkte beinhalten – und das ist nicht bei 100 Prozent aller Zigaretten in Deutschland der Fall.


Dem trendbewussten Hamburger wird das egal sein. Die E-Zigarette kommt zwar nicht ohne Kritik und Kontroversen aus, allerdings hat sie sich als Mittel zum Umstieg etabliert. Als solches wird sie auch beworben, was eine Gratwanderung bedeutet, da gleichzeitig keine Nichtraucher zum Genuss der elektronischen Variante motiviert werden sollen. Angesichts der niedrigen Kosten und der großen Geschmacksauswahl ist das kein leichtes Unterfangen, als Konsequenz wird das Tabakwerbeverbot inzwischen auch für E-Zigaretten diskutiert.

Stationärer Handel mit wichtiger Beratungsrolle

Umso wichtiger sind Anlaufstellen im realen Handel. Das Online-Geschäft ist für Unternehmen wie InnoCigs zwar ein starkes Standbein, doch bei einem neuen, technologischen Thema wie der E-Zigarette sind Beratungsleistungen unverzichtbar. Die Erfahrung hat schließlich gezeigt, dass der Umstieg nur dann dauerhaft funktioniert, wenn das persönlich passende Gerät gekauft wird. Dasselbe gilt für die Liquid-Lehre: Die flüssigen Substanzen unterscheiden sich nicht nur geschmacklich, da Nikotin in verschiedenen Stufen oder sogar gar nicht enthalten ist.

Bei der Rauchentwöhnung müssen all diese Faktoren berücksichtigt werden. Das Ziel, die Nikotinsucht zu bekämpfen, ist anscheinend vor allem eine Männerdomäne: Der Frauenanteil im Dampfer-Markt ist zwar gestiegen, liegt 2019 aber immer noch bei 25 Prozent. Und ganz unabhängig vom Geschlecht: Laut einer Umfrage von InnoCigs legt die Hälfte aller Nutzer Wert auf eine gute Beratung – die Bedeutung der Filialvielfalt wird damit bestätigt. Dieselbe Umfrage brachte außerdem die Erkenntnis, dass der komplette Verzicht auf Zigaretten für 64 Prozent das Ziel ist, während 16 Prozent mithilfe der E-Zigarette weniger rauchen möchten.

Wie sieht der Weg zum Nichtraucher aus?

Die übliche Methode besteht dabei aus einer schrittweisen Reduzierung des Nikotingehalts. Klar ist nämlich, dass nikotinhaltige Liquids keineswegs die Nikotinsucht bekämpfen. Die E-Zigarette stellt vielmehr ein Ersatzmittel dar, aufgrund dessen Eigenschaften die Entwöhnung besser gelingen soll. Frischen Ex-Rauchern, die einen hohen Tageskonsum hatten, wird deswegen empfohlen, mit einem relativ hohem Nikotingehalt zu starten, da der Griff zurück zur Zigarette sonst zu verlockend wäre. Mit der Zeit kann die Dosis dann gesenkt werden, bis sie schließlich – im Idealfall – bei 0 mg liegt.

Allerdings ist die körperliche Abhängigkeit nicht der stärkste Suchtfaktor. Die Psyche ist der wesentlich mächtigere Gegner und da die E-Zigarette nahezu geruchlos ist, kann sie sogar mehr genutzt werden als die klassische Zigarette. Von einer magischen Entwöhnung kann folglich nicht die Rede sein: Bewusste Moderation ist gefragt, um den Plan einhalten zu können.



Rechenspiele: Kommt die Steuer auf E-Zigaretten-Liquids?

Eine rauchfreie Bevölkerung wäre letztendlich auch im Interesse von Staat und Gesellschaft. Denn obwohl die Tabakbranche per Besteuerung zuverlässige Einnahmen generiert, sind die Folgekosten des Rauchens ein Wirtschaftsfaktor:

    • Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) verursacht das Rauchen jährliche Kosten von beinahe 80 Milliarden Euro.
  • Davon entfällt nicht einmal ein Drittel (25,4 Milliarden Euro) auf die Behandlungskosten.
  • Der Löwenanteil (53,7 Milliarden Euro) entsteht durch indirekte Kosten wie krankheitsbedingte Produktionsausfälle.

Im Gesamtbild ist der Rauch-Rückgang somit ein positives Zeichen, gleichzeitig entsteht dem Staat jedoch eine Lücke bei den Steuereinnahmen. Diskussionen um eine mögliche Besteuerung von E-Zigaretten sind die logische Folge, andere Länder haben dies bereits vorgemacht. So gilt in Italien eine Steuer von 37 Cent pro Milliliter. Und das auch auf Liquids, die gar kein Nikotin enthalten.

Zur besseren Einordnung dieses Werts: Das etablierte Standardfläschchen Liquid hat ein Volumen von 10 ml und kostet je nach Marke rund 4 bis 8 Euro. Mit einer zusätzlichen Besteuerung wie in Italien würde der Preis plötzlich um 3,70 Euro steigen, eine relative Erhöhung um teils über 50 Prozent. Wie der Markt auf ein solches Szenario reagieren würde, ist unklar. Es steht jedoch zu vermuten, dass die Einbrüche beim Absatz spürbar wären und viele Anwender zur erheblich schädlicheren Tabak-Zigarette zurückkehren. In Portugal beträgt die Steuer übrigens ganze 60 Cent pro Milliliter; die Beispielrechnung würde entsprechend höher ausfallen.

Damit wird deutlich, dass auch die E-Zigarettenbranche nicht ohne Politik auskommt. Und Händler wie InnoCigs dürften beim Dialog eine entscheidende Rolle spielen, auch wenn die Tabakriesen inzwischen ebenfalls im Markt aktiv sind und den Wandel akzeptiert haben. Denn ob auf den Weihnachtsmärkten oder auf Mittelaltermärkten, ob auf Hochzeiten, im Urlaub oder einfach nach dem verdienten Feierabend, steht fest, dass der Mensch niemals auf seinen Genuss verzichten wird, auch wenn dieser gesundheitlich nicht unbedenklich ist. Gerade deswegen ist es umso wichtiger, alle Optionen zu vergleichen und gegebenenfalls Alternativen zu schaffen; dieser Gedanke war der Ursprung der ersten E-Zigarette und es wird sich zeigen, ob dies auch in Zukunft gilt.



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