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🕘 Wörter: 617 • Lesedauer: ca. 2 Minuten

Gutenberg-Kinderkrimi gewinnt bronzenen HOMER!

Mit dem HOMER-Literaturpreis werden alljährlich die besten historischen Romane des Vorjahres geehrt. Der Preis wurde in diesem Jahr im Rahmen der digitalen Eurolit Buchmesse vergeben. Erstmals wurde mit „Johannes Gutenberg und die verschwundenen Lettern“ ein Kinderkrimi in die Nominiertenliste aufgenommen – und ist nun Gewinner eines bronzenen HOMERs.

Der Kinderkrimi „Johannes Gutenberg und die verschwundenen Lettern“ ist im Verlag der Gutenberg Stiftung erschienen. Die gemeinnützige Organisation hat das Ziel der Bewahrung und Förderung des Erbes Johannes Gutenbergs.

Die spannende Geschichte um zwei Kinder, die in der Werkstatt Johannes Gutenbergs einen Diebstahl aufklären, erklärt zum einen Geschichte und Technik des Buchdrucks, zum anderen zeichnet sie ein intensives Bild der Lebensverhältnisse von Kindern im Mittelalter. Mit Verfolgungsjagden durch die Stadt, nächtlichen Besuchen der Werkstatt und einem Verlies im Keller bietet der Kinderkrimi außerdem ein durchweg spannendes Leseerlebnis.

Aus der Laudatio:

Der Jury gefiel bei diesem historischen Jugendbuch ganz besonders, dass die Autorinnen Gitta Edelmann und Regine Kölpin es schafften, mit einem lebendigen, unterhaltsamen, kurzweiligen Krimi en passant den Kindern nicht nur die Erfindung, ihre Genialität, ihr Prinzip und ihre Novität zu erklären, sondern gleichzeitig auch die Zeit des Spätmittelalters nahe zu bringen. Da geht es um die Lebensumstände des Waisenjungen Martin, wie er zur Lehrstelle kam, seine Arbeit dort, sein Alter. Dass Martin lesen und schreiben kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Es geht auch um so banale Dinge wie Kochen, Kleidung, Essen, Schlafstätten, Toilette. Den Autorinnen gelingt es, ein sehr gutes Bild des Lebensalltags zu zeichnen. Es geht um den Umgang zwischen Erwachsenen und Kindern, zwischen Gesellen und Meister. Genau diese Erweiterung um die Erfindung herum hebt ihre Bedeutung noch mehr hervor und macht die Zeit für die Leser faktensicher und erzählerisch lebendig. Der Titel ist unter www.gutenberg-shop.de und im Buchhandel erhältlich.

Bibliografische Angaben:

  • Johannes Gutenberg und die verschwundenen Lettern
  • Ein historischer Kinderkrimi von Regine Kölpin und Gitta Edelmann mit Illustrationen von Juno Sommer
  • Empfohlen ab 8 Jahren
  • Taschenbuch, 240 Seiten
  • Hrsg. Gutenberg Stiftung 2019
  • ISBN: 978-3-948207-00-7
  • € 8,80

Mehr zum Inhalt:

Der Kinderkrimi „Johannes Gutenberg und die verschwundenen Lettern“ entführt die LeserInnen in die Werkstatt Johannes Gutenbergs im Jahr 1453, wo unter strenger Geheimhaltung an einer großen Erfindung gearbeitet wird. Der Waisenjunge Martin beginnt hier eine Lehre und mit ihm zusammen kommen die LeserInnen Gutenbergs Geheimnis auf die Spur und lernen die Technik des Buchdrucks kennen.

In Klara, der Tochter des Illustrators, die nachts heimlich Papierreste für ihre Zeichnungen aus der Werkstatt stibitzt, findet Martin eine Verbündete und Freundin. Doch dann kommt es in der Werkstatt zu Diebstählen wichtiger Arbeitswerkzeuge und die Herstellung des ersten gedruckten Buches der Welt, der Gutenberg-Bibel, droht zu scheitern. Als die Kinder unter Verdacht geraten, machen sie sich - zuerst jeder auf eigene Faust, dann gemeinsam - auf die Suche nach den wahren Tätern.

Durch die Augen von Martin und Klara bekommen die LeserInnen einen intensiven Einblick in die Lebensbedingungen von Kindern im Mittelalter: Klara ist als Mädchen das Erlernen und Ausüben eines Berufs verwehrt. Sie muss lernen, einen Haushalt zu führen. Mit Hilfe ihres Bruders versucht sie, sich selbst Buchstaben beizubringen. Nur heimlich widmet sie sich ihrer großen Leidenschaft dem Zeichnen. Martin hat Lesen, Schreiben und sogar Latein in der Schule gelernt, doch durch den Tod seiner Eltern ist ihm ein Studium verwehrt. Die Lehrstelle bei Gutenberg, für die ein Onkel zahlt, ist für ihn eine große Chance. Er muss hart arbeiten und schläft mit Gutenbergs Gesellen in einem Raum über der Werkstatt. Sehr lebendig zeigen die Autorinnen die unterschiedlichen Vorstellungen, nach denen Jungen und Mädchen im Mittelalter erzogen wurden.

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