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Trend-Radar: Drei aktuelle Food-Trends, die auf Nachhaltigkeit setzen

Je nachhaltiger, desto besser: Das schreiben sich nicht nur immer mehr Verbraucher auf die Fahnen, sondern auch Trendsetter innerhalb der Food-Branche. Waren unter den Ernährungstrends 2021 bewusster Fleischkonsum und regionale Lebensmittel mit dabei, geht der Nachhaltigkeitstrend 2022 noch einen Schritt weiter. Im Fokus steht beim Essen zu Hause dieses Jahr vor allem der Kampf gegen Lebensmittelabfälle.

Unbedenklicher Genuss: Diese Trends machen die Ernährung 2022 umweltfreundlicher

Genießen ohne schlechtes Gewissen. Nicht nur, wer es zum Food-Influencer bringen will, isst nach diesem Motto. Bedenkenloser Genuss wird auch für Durchschnittsverbraucher immer wichtiger – auf andere Weise als noch vor Jahren. Wo man früher an die Kalorienbilanz dachte, geht es heutzutage eher um die CO2-Bilanz. Denn auf den Food-Sektor entfällt ein nicht zu unterschätzender Anteil aller umweltschädlicher Emissionen. Entsprechend groß ist das Potential, sie durch nachhaltige Ideen zu reduzieren. Die bisher bestehenden Möglichkeiten für grüneren Nahrungskonsum werden von vielen längst genutzt. Ob sich Verbraucher bedarfsgerecht bemessene Zutaten aus der Region in recyclebaren Essensboxen liefern lassen, wie zum Beispiel bei HelloFresh, oder überschüssige Lebensmittel von Geschäften und Restaurants über Plattformen wie Too Good To Go retten. Dass sich die Trends vor allem um Abfallreduktion drehen, hat einen guten Grund. Ein Drittel des Wocheneinkaufs landet in deutschen Haushalten regelmäßig im Müll. Pro Kopf sind das jährlich rund 75 Kilogramm. Weltweit ist sogar von mehr als einer Million Tonnen pro Jahr die Rede, die von der Welternährungsorganisation FAO mit einer CO2-Bilanz um die 3,5 Gigatonnen beziffert wird. Gut, dass sich die Food-Trends 2022 dagegen wenden.

Food-Trend 1: Zero Food Waste mittels Green Tech

Nicht nur weniger, sondern überhaupt kein Lebensmittelabfall mehr: Das steckt hinter dem Zero Food Waste Prinzip, das Beobachter der Lebensmittelindustrie für einen aktuellen Megatrend halten. Nicht nur dem Endverbraucher, sondern auch der Lebensmittelindustrie, Restaurants und Geschäften werden Grüne Technologien wie smarte Apps laut Experten künftig den entschlossenen Kampf gegen Nahrungsmittelverschwendung erleichtern. Einige Beispiele dafür gibt es mit digitalen Angeboten zur Weitervermittlung von Lebensmitteln bereits heute. Auch für Restaurants, die im Übermaß vorbereitete Speisen so nicht mehr wegwerfen müssen. Branchen-Insider erwarten für die kommenden Jahre, dass digitale Start-ups durch neue Apps vor allem für eine bessere Vernetzung von Restaurants oder Einzelhändlern und der lokalen Gemeinde sorgen werden.

Food Trend 2: Meat Blends als Fleischalternative

Was die Klimabilanz betrifft, sind tierische Erzeugnisse die größten Ernährungssünden – allen voran Fleisch. Eine auf Gemüse basierende Ernährung fällt deutlich weniger ins Gewicht. Vor diesem Hintergrund ist das Interesse an Fleischalternativen gestiegen. Einige pflanzenbasierte Lebensmittel erinnern in Sachen Geschmackserfahrung und Konsistenz schon heute an echtes Fleisch und sind dadurch auch für leidenschaftliche Fleischesser eine echte Option. In den vergangenen fünf Jahren ist der Markt für Fleischalternativen stark gewachsen und wird es Prognosen zufolge auch in den kommenden Jahren tun. Vor allem in sogenannten Meat Blends erkennen Branchen-Experten großes Potential. Hierbei handelt es sich klassischerweise um eine Mischung aus Fleisch und Gemüse wie Pilzen. Mittlerweile gibt es das Nahrungsmittel auch mit Insekten als Fleischersatz.

Food Trend 3: Vollständig verwertbare Zutaten aus der Mikro-Region

Ein Großteil aller Verbraucher setzt beim Lebensmittelkauf zugunsten der Nachhaltigkeit schon lange auf regionale Erzeugnisse. Local Superfoods ersetzen exotische Verwandte. Denn durch ihre kurze Transportstrecke haben Nahrungsmittel aus der Region eine wesentlich bessere Klimabilanz als solche aus dem Ausland. Dieser altbewährte Food-Trend wird sich laut Experten wohl noch zuspitzen. Statt der Erzeugnisse einer bestimmten Region werden Verbraucher bald schon nur noch die ihrer jeweiligen Mikroregion zum Kochen verwenden. Und zwar in Gänze. Hier schließt sich der Kreis wieder mit der Reduzierung von Lebensmittelabfall, denn bei der Verarbeitung der hyper-regionalen Zutaten steht die vollständige Verwertung im Fokus. Fleischreste werden zur Brühe. Gemüse wird, wo nicht unbedingt nötig, nicht von der Schale befreit und wo doch etwas übrigbleibt, wird es einem neuen Zweck zugeführt – etwa dem Kompost.